antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

hagalil.com
Search haGalil

Newsletter abonnieren
 
 
 

 

Neue Bücher in Leipzig:
Liebe, Glück und Sterne

20. bis 23. März 2003

Während andernorts laut über einen möglichen Umzug der Frankfurter Buchmesse nach München spekuliert wird, steckt Leipzig mitten in den letzten Vorbereitungen für seine Frühjahrsbuchmesse.

Auch dtv ist mit einem eigenen Stand zu Gast und zahlreiche AutorInnen bereichern mit Lesungen das Programm. Den weitesten Weg nimmt dabei die New Yorker Schriftstellerin Binnie Kirshenbaum auf sich. 1996 gelang, ihr mir ihrem Roman "Kurzer Abriss meiner Karriere als Ehebrecherin" auch in Deutschland der Durchbruch. Nun erscheint im April in deutscher Erstausgabe bei dtv premium ihr neuer Roman "Entscheidungen in einem Fall von Liebe".

George Wieland-Herzfeldes Vater war der Malik-Verleger Wieland-Herzfelde, sein Onkel der Erfinder der Fotomontage John Heartfield — nun hat er, der heute m der Schweiz lebt seine Erinnerungen an eine bewegte Kindheit und Jugend in den zwanziger bis vierziger Jahren geschrieben. "Glück gehabt" erscheint im März 2003 bei dtv-premium.

George Wyland-Herzfelde lebt in Zürich. Zur Leipziger Buchmesse 2003 wird er nach Deutschland kommen. Lesungstermine im März und Mai 2003 stehen bisher fest in Prag, Wien, Salzburg, Regensburg, Leipzig, Frankfurt am Main und Wiesbaden.


Binnie Kirshenbaum:
Entscheidungen in einem Fall von Liebe
Roman

"Eine stachelige Komödie"
New York Times

Aus dem Englischen von Patricia Reimann
280 Seiten, € 14,-, Klappenbroschur
dtv
premium 24347, Deutsche Erstausgabe, April 2003

Ein Mann und eine Frau. Sie Mitte dreißig, er Ende fünfzig. Er ein deutscher Professor, sie eine jüdische Historikerin aus New York. Die beiden verlieben sich ineinander und es könnte so einfach sein. Doch zwischen ihnen spannt sich nicht nur das Band einer starken körperlichen und seelischen Anziehung, sondern auch die Fessel der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Als Hester Rosenfeld im Rahmen eines Forschungsprojekts erstmals Heinrich Falk begegnet, trifft es sie wie ein Blitz. Der verheiratete Falk verfällt ebenso rasch der flirrenden Ausstrahlung der klugen, scharf-züngigen Frau. Briefe und Kurzaufenthalte Falks in New York reichen den beiden bald nicht mehr. Hester kommt nach München, um dem Geliebten nahe zu sein — aber auch, um seine Biographie zu schreiben: das Leben eines Vertreters der deutschen Nachkriegs-generation. Hester befragt Falks Ex- und Jetzt-Frauen. Freunde und Verwandte, zitiert aus seinen Liebesbriefen sowie aus den Erinnerungen seiner Mutter an die Nazizeit. Das gesammelte Material verschmilzt in ihrer Ich-Erzählung mir ihren persönlichen Gedanken und Beobachtungen zur Skizze einer Biografie ihres Liebhabers wie der ihrer Beziehung.

Doch die Intensität ihrer Begegnung fördert in beiden Verdrängtes zutage. Sowohl Hester als auch Heinrich empfinden die Scham der Nachgeborenen: Er schämt sich für die Verbrechen der Elterngeneration und sie sich, die Tochter von Opfern zu sein. Und während sie sich wiederum ihrer Scham schämt, versucht er seine Befangenheit ihr gegenüber zu leugnen, bis das Unausgesprochene schließlich umso unverarbeiteter aus ihm hervorbricht. Hesters ebenso befangener Blick auf Deutschland ist durch Vorurteile fokussiert, die sie im Biergarten wie beim Einkaufen bestätigt sieht und - wie sie selbst erkennt - auch sehen will. Die Erfahrung, gerade in Deutschland (sogar vom Geliebten) vor allem als Jüdin wahrgenommen zu werden, löst eine Irritation aus, die ihr vor Augen führt, dass sie selbst noch keine Einstellung zu ihrer jüdischen Herkunft gefunden hat. Heinrich und Hester sind beide Kinder ihrer Zeit, doch — wie ihnen schmerzlich bewusst wird — vor allem der Zeit davor. Und am Ende stellen sie fest, dass wichtige Entscheidungen in ihrem Fall von Liebe nicht von ihnen getroffen wurden.

Binnie Kirshenbaums jüngster Roman erzählt eine Liebesgeschichte im Spannungsfeld unterschiedlicher Kulturen, aber auch verschiedener Geschichtsbilder und Traditionslinien. Ihr pointiert-ironischer Stil öffnet dabei gerade dem deutschen Leser interessante Blickwinkel auf das eigene Land und seine Wahrnehmung von außen.

Ausserdem:

Stanislaw Lem
Solaris

Roman
Aus dem Polnischen von Irmtraud Zimmermann-Göllheim
240 Seiten, €8,50 [D] €8,80 [A] sFr 15,20
drv 10177

Stanislaw Lems Weltraum-Drama
Deutscher Filmstart: 6. März 2003

»Spannend wie ein Kriminalroman«
Frankfurter Rundschau

"Solaris" ist Lems berühmtestes Buch, ein Klassiker, vielleicht sogar der Klassiker der Science-Fiction-Literatur. Oscar-Preisträger Steven Soderbergh hat den Klassiker mit George Clooney in der Hauptrolle neu verfilmt. Deutschlandstart ist am 6. März 2003.

Im trüben Licht am Ufer des zähflüssigen Ozeans landet eine kleine Raumkapsel. Der Wissenschaftler Kris Kelvin ist von der Erde zur Raumstation auf dem Planeten Solaris geschickt worden. Aber niemand steht zu seinem Empfang bereit. Als er behutsam in die Station vordringt, stößt er auf Anzeichen von Chaos und Auflösung. Die zwei Besatzungsmitglieder verhalten sich merkwürdig, wirken verstört. In den kahlen Gängen tauchen Gestalten auf, die aus einem Traum zu stammen scheinen. Schließlich erscheint sogar Kelvins vor Jahren verstorbene Geliebte, an deren Tod er schuld ist, in seinem Schlafzimmer. Sie konfrontiert ihn mit einer Seite seines Ichs, die er auch vor sich selbst sorgfältig verborgen hatte. Realität oder Wahnvorstellung?

Stanislaw Lem wurde 1921 in Lwow (Lemberg) geboren und lebt heute in Krakau. Lem studierte Medizin, Philosophie, Methodologie der Wissenschaft und Kybernetik. Gegen Ende seines Studiums begann er zu schreiben, zunächst Gedichte, dann Novellen und seit 1950 Romane, daneben auch zahlreiche Hör- und Fernsehspiele sowie literaturkritische, philosophische, kybernetische und populärwissenschaftliche Abhandlungen.











 

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2014 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved

ehem. IDPS (Israeli Data Presenting Services) Kirjath haJowel, Jerusalem