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Robert O. Paxton: Anatomie des Faschismus
Aus dem Englischen von Dietmar Zimmer
Deutsche Verlags-Anstalt, München 2006
Euro 24,90

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Einführung:
Anatomie des Faschismus

Rezension von Karl Pfeifer

Der amerikanische Historiker Robert O. Paxton machte sich mit der Erforschung des autoritären Vichy-Regimes einen Namen. In dem vorliegenden Buch versucht er das Phänomen Faschismus zu erklären.

Er geht dabei auch "heiklen" Problemen nicht aus dem Weg, z.B. der Frage ob denn der deutsche Nationalsozialismus etwas mit Sozialismus zu tun gehabt hätte. Er weist nach, dass der Kapitalismus von den Nazi nicht abgeschafft wurde und alles was zur Verteilung unter den "Volksgenossen" kam von Juden und anderen zuvor geraubt wurde. Hitler hatte panische Angst vor Hungeraufständen, wie sie gegen Ende des Ersten Weltkrieges in Deutschland vorkamen und so wurde durch die Beraubung von anderen Völkern dafür gesorgt, dass die elementaren Bedürfnisse der "Volksgemeinschaft" befriedigt wurden.

Der emeritierte Professor für Geschichte an der Columbia University in New York dürfte für dieses Buch seine Vorträge vor seinen Studenten als Grundlage genommen haben. Er belegt genau, die Verantwortung der Liberalen und Konservativen an der Entstehung und der Machtübergabe an die Faschisten in Italien und an die Nazi in Deutschland.

Nach der Einleitung schildert er "Das Entstehen einer faschistischen Bewegung", stellt im Kapitel "Wurzeln schlagen" erfolgreiche Formen des Faschismus den erfolglosen gegenüber, beschreibt im Kapitel "Die Übernahme der Macht" die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Italien und Deutschland.

Im Kapitel "An der Macht" analysiert er die Struktur des Machterhalts. Im Kapitel: "Langfristbetrachtung: Radikalisierung oder Entropie" ist auch ein "Versuch einer Erklärung für den Holocaust" enthalten, der allerdings alles andere als eine Erklärung bietet. So schreibt Paxton: "Der Versuch, die Ghettos für die deutsche Kriegsproduktion nutzbar zu machen, brachte wenig außer einer neuen Kategorie von "unnützen Essern", den Arbeitsunfähigen". Die wesentlichen Fragen stellt er nicht. Die Erklärung, dass man "unnütze Esser" beseitigen wollte und den Platz für die Volksdeutschen brauchte ist nicht ausreichend.

Im Kapitel "Andere Zeiten, andere Orte" stellt Paxton die Frage "Ist Faschismus heute noch möglich?" Er geht auf "Westeuropa seit 1945" und "Osteuropa nach dem Zerfall der Sowjetunion" sowie auf "Faschismus außerhalb Europas" ein.

Erst im letzten Kapitel wird die Frage beantwortet: "Was ist Faschismus?"

Die deutsche Armee besetzte Ungarn nicht am 22. März sondern am 19. März 1944, was in einer zweiten Ausgabe korrigiert werden sollte.

Im Buch – das zum Einstieg in die Materie empfohlen wird – ist auch ein Bibliographischer Essay enthalten mit einer Auswahl von hilfreichen Werken.

hagalil.com 15-05-06











 

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