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Rabbiner Michael Shire (Hg.)
Siehe, Tage kommen … !
Jüdische Visionen aus drei Jahrtausenden.
TEXTBUCH ZU DEN BIBLISCHEN PROPHETEN UND GROSSEN JÜDISCHEN PERSÖNLICHKEITEN
Mit Illustrationen aus Manuskripten der British Library
Geb., 125 Seiten, vierfarbig
Euro (D) 29,90 / sFr 53,-
ISBN 3-934658-28-8

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»Er hat dir doch kundgetan, o Mensch, was gut ist, und was der Herr von dir fordert, ist doch nur: auf Recht halten, Liebe üben und demütig wandeln vor deinem Gott.«

Siehe, Tage kommen … !
Jüdische Visionen aus drei Jahrtausenden

TEXTBUCH ZU DEN BIBLISCHEN PROPHETEN UND GROSSEN JÜDISCHEN PERSÖNLICHKEITEN

Rabbiner Michael Shire

Dieses Buch ist eine Sammlung von Portraits wichtiger jüdischer Persönlichkeiten aus Antike, Mittelalter und Moderne, die einen bleibenden Beitrag zur prophetischen Aufgabe geleistet haben. Männer und Frauen werden vorgestellt, die als ihre besondere Aufgabe ansahen, Gottes Worte zu sprechen, und die moralische und spirituelle Vorbilder ihrer Zeit waren. Sie handelten als Kritiker der Missstände ihrer Gesellschaft, sie entlarvten Korruption unter den Mächtigen oder spendeten Heil und Trost in Zeiten der Verzweiflung und der Krise.

Ein Prophet gilt oft irrtümlich als bloßer Vorhersager der Zukunft. Doch die Propheten bedachten die Vergangenheit, schauten durch die Gegenwart in die Zukunft und führten die Folgen aktueller Handlungen vor Augen. Abraham Joshua Heschel stellte in seiner klassischen Studie über die Propheten fest, dass das Auge des Propheten sich auf die zeitgenössischen Ereignisse richtet. Die Gesellschaft und ihre Verhaltensformen sind die Hauptthemen ihrer Reden. Doch ihr Ohr ist zu Gott geneigt.

Das Wort »Prophet« leitet sich von dem griechischen Wort »prophetes« ab, es bedeutet: »jemand der vorausredet«. Die griechischen Übersetzer der Bibel verwendeten »prophetes«, um verschiedenen Typen der hebräischen Prophetie zusammenzufassen: den Chose (Visionär), den Ro'eh (Seher) und den Nawi.
Nawi
ist die gebräuchlichste Bezeichnung in der Bibel. Ein Nawi ist ein berufener Botschafter Gottes, der beauftragt ist. dem Volk den Willen Gottes mitzuteilen. Oft nimmt er diese Rolle nur zögernd an, übt sie dann aber mit leidenschaftlicher Hingabe aus. Der Prophet wird ein radikales Individuum, niemandem verantwortlich als der göttlichen moralischen Instanz, die er repräsentiert. Keiner der hier vorgestellten biblischen Propheten hatte eine offizielle Position im antiken Israel. Sie hatten verschiedene Hintergründe und soziale Stellungen. Jeder hatte seinen eigenen Stil und bewahrte seine Individualität. Dies spiegelt sich in den literarischen Werken, die ihre Predigten, Träume und Botschaften ausführlich schildern. Abraham Jehoshua Heschel sagte, der Prophet sei kein Sprachrohr, sondern eine Persönlichkeit; er sei kein Werkzeug, sondern ein Partner Gottes. Durch die Propheten wurde die göttliche Botschaft des Moralgesetzes und des sozialen Bewusstseins übermittelt.

Der Nawi oder weiblich die Newia galt als Mann oder Frau Gottes, die dem Volk Gottes Willen mitteilte, um Gerechtigkeit, Frieden und religiöse Wahrheit zu verbreiten. Der Nawi erhob sich gegen das Establishment, wenn Könige und Priester ihre Macht missbrauchten. Er verteidigte die Rechte Einzelner, vor allem jener, die selbst machtlos waren, dies zu tun. Als Folge davon musste ein Nawi oft Gefängnis, Verbannung oder Nötigung erleiden, um dem Willen des Herrschers gefügig gemacht zu werden. Kompromisse aber waren nicht das Wesen des Nawi, und dies unterschied den wahren vom falschen Propheten.

Das Konzept des Nawi endete mit der Kanonisierung der hebräischen Bibel. Die spätere jüdische Tradition erklärte, die Prophetie sei zu Ende gegangen (Talmud Joma 9b). Dennoch glaubten andere in der jüdischen Tradition, vor allem der Verfasser von Seder Olam Rabba im 2. Jh. d.Z. und sogar Maimonides, an eine Fortsetzung der Prophetie oder an die Möglichkeit, dass sie zurückkehren könne, wann immer Gott erneut rufen würde. Der jüdische Beitrag zur Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit innerhalb eines spirituellen Rahmens setzte sich fort, und jene, die nach den biblischen Propheten eine prophetische Rolle einnahmen, teilten im Großen und Ganzen die Charakteristika des Nawi. Einzelpersonen traten leidenschaftlich für soziale Verbesserungen ein oder für radikale Änderungen in Zeiten der Unterdrückung. Sie waren ein Echo der antiken Propheten, indem sie sich gegen eine Macht erhoben, oft jede persönliche Gefahr riskierend, indem sie die Lebenswirklichkeit der Armen und Enteigneten darstellten und ihre Stimme erhoben für die, die stumm waren oder zum Schweigen gebracht wurden.

Obwohl sie in ihrer Zeit und in ihrer jeweiligen politischen Wirklichkeit verwurzelt waren, gaben diese mittelalterlichen und modernen Newiim den unterschwelligen Trieben der Freiheit und Gerechtigkeit Ausdruck. Sie schrieen nach individueller Freiheit, Demokratie und universalem Frieden - Vorstellungen, die sich tief ins Wesen der abendländischen Zivilisation und ihre politischen, sozialen und religiösen Ideale eingegraben haben. In dem Sinne, dass ihre Wahrheit für alle Zeiten und jeden Ort gültig ist, kann man sagen, dass sie die Zukunft ansagten. Durch ihre inspirierenden Worte und ihre leidenschaftlichen Gedichte fuhren sie fort, uns die Vision einer harmonischen, freien und spirituell reichen Welt zu verkünden. Ihre Stimme spricht klar, durch die Generationen hindurch, so wie heute die Worte der biblischen Propheten widerhallen: »Er hat dir doch kundgetan, o Mensch, was gut ist, und was der Herr von dir fordert, ist doch nur: auf Recht halten, Liebe üben und demütig wandeln vor deinem Gott.«

Dieses Buch schildert Leben und Werk dieser Individuen anhand ihrer eigenen Worte, die das Bedürfnis nach sozialen Verbesserungen und konkretem Handeln ausdrücken. Diese Quellensammlung jüdischer Visionen aus drei Jahrtausenden offenbart einige der großartigen Beiträge, die das Judentum zur abendländischen Zivilisation leistete. Diese Propheten waren ein »Licht für die Völker«, obwohl sie in der Gemeinschaft und dem Schicksal des jüdischen Volkes verwurzelt waren. Sie entwerfen die Vorstellung des Moralgesetzes für alle Völker.

Alle Männer und Frauen in diesem Buch werden von ihren Biographen und zeitgenössischen Historikern »Propheten« genannt. Für einige wird diese Bezeichnung umstritten sein, aber meines Erachtens wurde sie auf diese Individuen angewandt aufgrund ihrer besonderen Heiligkeit und der konkreten Handlungen, die ihr Leben, ihre Worte und Taten zum Ausdruck brachten. Die Auswahl ist durch die Seitenzahl begrenzt. Man hätte mehr Persönlichkeiten auswählen können, die in diese Kategorie gepasst hätten. Jeder, der hier aufgenommen wurde, war göttlich inspiriert, sein Leben für die Verbesserung seiner Umwelt zu widmen. Als jüdische Propheten bleiben sie tief in ihrem jüdischen Erbe und in der jüdischen Gemeinschaft verwurzelt. Eifrig führten sie die biblischen Vorstellungen des prophetischen Judentums aus, während sie gleichzeitig außerhalb des Judentums in einer weiteren Welt redeten und handelten. Wenn wir diese Berichte und die Worte dieser bemerkenswerten Männer und Frauen lesen, werden wir daran erinnert, dass es für jede und jeden von uns die Möglichkeit gibt, prophetisch zu sein, wenn wir auf den göttlichen Ruf unseres Gewissens antworten. Indem wir dies tun, tragen wir die heilige Aufgabe des Judentums weiter, die Triebkraft für Gerechtigkeit und Güte in der Welt zu sein.

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Jüdische Visionen aus drei Jahrtausenden.
TEXTBUCH ZU DEN BIBLISCHEN PROPHETEN UND GROSSEN JÜDISCHEN PERSÖNLICHKEITEN
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Geb., 125 Seiten, vierfarbig
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