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Joann Sfar:
Die Katze des Rabbiners
Band 1: die Bar Mizwa

Avant-Verlag Berlin 2004
48 Seiten
Euro 14,95

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Leseprobe

Band 2: Malka, der Herr der Löwen

In Vorbereitung:
Band 3: Exodus
Band 4: Das irdische Paradies

Homepage von Joann Sfar (französisch mit einer englischen Abteilung)

Autoren-Comic:
Die Katze des Rabbiners

Rezension von Iris Noah

Die Katze des Rabbiners ist - mit Verlaub gesagt - ein ziemliches Mistvieh, jedoch ein überaus sympathisches und diskussionsfreudiges. Sie meuchelt den schwatzhaften Papagei der Familie - bestehend aus dem Rabbi und seiner Tochter Zlabya - und frißt ihn auf. Dadurch erlangt sie die Fähigkeit zu sprechen.

Damit nimmt die Geschichte, die im Milieu der sephardischen Juden in Nordafrika spielt, ihren Lauf und der Leser gewinnt Einblicke in diese Lebenswelt anhand vieler Diskussionen zwischen der Katze, dem Rabbi, dessen Schülern und zeitweise dem Rabbi des Rabbis, der - als er keine Antwort mehr weiß und ihm alles zu viel wird- die beiden kurzerhand an die Luft setzt.

Die Katze (genauer der Kater - im französichen Orginal "le chat du rabbin") liebt ihre Herrin Zlabya so sehr, daß sie alles tun würde, um in deren Nähe sein zu dürfen. Sie will ein guter Jude werden mit allem, was dazugehört. Eine Bar Mizwa will sie haben und lernen will sie auch, aber nicht wie üblich bei Torah und Talmud beginnen, denn schließlich ist sie eine Katze. Sie hat ihre eigenen Regeln und möchte mit dem Studium der Kabbala, der mystischen Lehre des Judentums, anfangen.

Ist eine Katze, die in einer jüdischen Familie lebt jüdisch? Wie ist das mit dem freien Willen? Gibt es G-tt und wenn ja, ist er allmächtig? Was ist der Unterschied zwischen einem Menschen und einer Katze? Was unterscheidet die griechisch-hellenistischen Kultur (These - Antithese - Synthese) von der jüdischen Kultur (These - Antithese - Antithese - Antithese ...)? ... Sie nimmt uns auf ihre Ausflüge mit und auch in ihre Traumwelten und kommentiert die Diskussionen der Schüler des Rabbis sehr direkt und ist außerdem so neugierig, daß sie sich auch für deren moralischen Lebenswandel interessiert (Masturbation ja oder nein - Bordellbesuche, wenn ja, dann wo?).

Joann Sfar, der in Frankreich schon viele Alben veröffentlicht hat und dort überaus populär ist, setzt diese und andere Themen faszinierend in Bilder um. Die Ausdruckskraft der Körpersprache und der Mimik des tierischen Protagonisten sind sehr gelungen. Die Kolorierung von Brigitte Findakly ist ausgezeichnet. In Frankreich wird die Katze des Rabbiners bereits verfilmt. Wer nicht so lange warten möchte, kann auch die drei Folgebände demnächst erwerben.

Ein Wermutstropfen trübt das Lesevergnügen: Die Schrift ist nicht augenfreundlich und hemmt den Lesefluß. Für die nächsten Ausgaben wünscht man sich vom Verlag ein sorgfältigeres Lektorat, denn die Rechtschreibfehler sind überflüssig und in einem auf deutsch erscheinenden Werk sollte die Transkription hebräischer Begriffe den hier üblichen Regeln der Umschrift folgen.

Auch wenn Autoren-Comics in Deutschland nicht die Popularität haben wie in anderen Ländern, so möchte man dieser Serie eine weite Verbreitung wünschen.

Fazit: eine sehr jüdische Katze - egal ob mit oder ohne Beschneidung und Bar Mizwa.

Leseprobe

hagalil.com 24-08-04











 

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