Nahostgruppe
Die Nahostgruppe wurde 1989 gegründet und
zwar von Alisia Fuss, der Präsidentin der Internationalen Liga für
Menschenrechte. Jüdische / israelische Mitglieder, Palästinenser sowie
Mitglieder aus anderen arabischen Ländern und interessierte deutsche
Nichtjuden sowie Sudanesen treffen sich einmal monatlich.
Alle Fragestellungen, die den Nahen Osten betreffen und im besonderen
die Beziehungen zwischen Israelis und Palästinensern sind Thema der
Zusammenkünfte, wobei oft auch Referenten eingeladen werden. Es geht
aber nicht nur um die Vermittlung von Informationen, sondern auch um die
Beziehungen innerhalb der Gruppe um immer besser auch die Standpunkte
des anderen kennenzulernen, Spannungen auszuhalten und sich - soweit wie
möglich - zu unterstützen.
Der Blick auf die israelische Politik ist ein sehr kritischer. Es wird
versucht, Palästinensern so viel wie möglich zu helfen, auch durch
Öffentlichkeitsarbeit, Konferenzen und Kontakte zur Presse.
Unglücklicherweise starb Alisa Fuss 1998. Seitdem wird die Gruppe von
einem Dreierteam geleitet, das auch die Zusammensetzung der Gruppe
wiederspiegelt: Ismail Al Baz, Michal Kaiser-Livne und Joachim Varchim.
Die Themen und Termine der Treffen finden Sie im
Veranstaltungskalender
Wer war Alisa Fuss ?
Als das deutsche Parlament 1993 die
Neuregelung des Asylrechts beschlossen hatte, die dessen faktische
Abschaffung bedeutete, sollte Bundespräsident Richard von Weizsäcker
die Unterschrift verweigern und so die Umsetzung verhindern. Da
Weizsäcker am 28. Juni 1993 unterschrieb, gab Alisa Fuss das
Bundesverdienstkreuz zurück, das ihr der Trauerarbeiter ein halbes
Jahr zuvor an die Brust geopfert hatte. Mit ihrer Forderung, für
jeden von Deutschen vertriebenen oder ermordeten Juden einen
Flüchtling ins Land zu lassen, stieß sie freilich auch hier auf
taube Ohren. 1919 in Berlin geboren, schloß sich Alisa Fuss der
zionistischen Jugendbewegung an, als die Nazis an die Macht kamen.
Als 16jährige emigrierte sie nach Palästina. Als Lehrerin an einer
experimentellen Schule kam sie 1976 in das Land der Täter zurück -
und blieb. Seit 1990 stand sie der Internationalen Liga für
Menschenrechte vor, der einst Carl von Ossietzky, Kurt Tucholsky und
Albert Einstein angehört hatten. Ohne der Bundesrepublik, wie sie
sagte, ein "menschenrechtliches Alibi" zu bieten, stand die Jüdin
und Emigrantin immer dann in der ersten Reihe, wenn sich im neuen
Deutschland das Alte zusammenrottete: Ob nach der Brandstiftung in
der jüdischen Baracke 38 in Sachsenhausen oder nach dem Pogrom von
Hoyerswerda. Die schwere Erkrankung war Alisa Fuss kaum anzumerken.
Sie starb am 20. November 1998 in Tel Aviv.
Interview mit
Alisa Fuss zum Nahostkonflikt
Gruppen in Berlin:
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