Andante
Allegro non troppo
Largo
Allegretto
Yehezkel Braun über seine "Fantasia a tre":
"Ich weiß nicht, warum ich diesen Titel für mein drittes
Trio gewählt habe. Vielleicht weil das Werk eine ungewöhnliche Struktur
mit einem langen Satz, in welchem sich Klangbilder in einem
kontinuierlichen Prozeß von Transformation und Akkumulation entwickelt,
aufweist. Am Höhepunkt dieses Prozesses, welcher mir eher eigenartig und
merkwürdig erscheint, taucht aus dem Nichts plötzlich eine Art kleiner
Melodie auf - vielleicht ein Clown, vielleicht ein Kobold – die meine
Phantasie in einer derartigen Intensität besetzt, dass sie immer wieder
erscheint, ununterbrochen Farben und Stimmung wechselnd. Gegen Ende des
Stückes wird diese kleine Melodie mit den ‚alten’ Klangbildern, die zu
Beginn zu hören waren, konfrontiert, aber nun erscheint alles
verkleidet, wie bei einem Carneval. Die Phantasie endet mit einer
grandiosen Orgie, beherrscht von dieser kleinen Melodie – vielleicht ein
Clown, vielleicht ein Kobold – die das letzte Wort hat."
Die Fantasia a tre wurde für das Amber Trio Jerusalem
komponiert und 1998 im Jüdischen Museum in Wien uraufgeführt.
Eintritt: DM 29,- / DM 25,-
Mittwoch, 14. November 2001, 19.00 Uhr
Kino Arsenal
Welserstraße 25
10777 Berlin
"Made in Israel"
Regie: Ari Folman
Original mit englischen Untertiteln
Gäste: Jürgen Holtz, (Egon Schultz)
Anat Assoulin, Produktion
Eine Geschichte "aus der nahen Zukunft": Syrien und
Israel haben ein Friedensabkommen geschlossen. Der letzte noch lebende
Nazi-Kriegsverbrecher, Egon Schultz, gespielt von Jürgen Holtz, dem
"Motzki" des deutschen Fernsehens und großem Charakterdarsteller, wird
an Israel ausgeliefert. Jahrzehntelang hatte Damaskus ihm Unterschlupf
geboten.
Alle beginnt an einem eiskalten Wintermorgen auf den
Golan-Höhen, als Egon Schultz im Begriff ist, die syrisch-israelische
Grenze zu überqueren. Nicht nur die israelischen Justizbehörden erwarten
ihn. Es gibt noch Andere, die sehr unterschiedliche Gründe haben, mit
ihm abzurechnen.
Der 1962 in Krakau geborene Regisseur Ari Folman gewann
mit seinen Streifen zahlreiche Preise. Sein Film "Die heilige Clara"
lief auf der Berlinale in Berlin und wurde mit den Jury-Preisen auf den
Filmfestivals in Karlsbad 1996 und Wien 1997 geehrt.
Israel 2001, 110 Minuten
Eintritt: DM 11,-
Donnerstag, 15. November 2001, 20.00 Uhr
Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9-14
10969 Berlin
Jerusalem String Quartet
Alexander Pavlovsky, Violine
Sergei Bressler, Violine
Amichai Gross, Viola
Kyril Zlotnikov, Violoncello
Ludwig van Beethoven: Streichquartett D-Dur op. 18 Nr. 3
Allegro
Andante con moto
Allegro
Presto
Menahem Wiesenburg: "Between the Sacred and the Profane" für
Streichorchester
Non troppo lento. Un poco agitato
Allegro vivace
Pause
Johannes Brahms: Streichquartett a-Moll op. 51 Nr. 1
Allegro
Romanze. Poco adagio
Allegretto molto moderato e comodo. Un poco plú animato
Allegro
"Sie sind jung, ambitioniert und talentiert. Und sie
spielen klassische Musik (was kann eine Mutter noch mehr wollen)?
Amichai, Alexander, Sergei und Kyril bilden sie das Jerusalem Quartett,
das einzige professionelle Streichquartett des Landes. Es ist schwer,
sie nicht zu mögen und noch schwerer, ihre Musik nicht zu mögen.
Sie sind durch ganz Europa, London, Oslo, Wien, Rom
getourt und immer ein Jahr im voraus ausgebucht. Sie sind in Südafrika,
Amman und New York aufgetreten.
Wie sie da so mit T‘Shirts und Jeans herumsitzen, wirken
sie so selbstverständlich und unbeschwert, daß es schwer vorstellbar
ist, daß sie alle seit dem Kindergarten Musikinstrumente spielen, sich
bewußt den intensiven Härten unterwerfen, die ihre Kunst fordert.
Während ihre Freunde Fußball spielten, nahmen sie Musikunterricht,
während andere auf Parties gingen, hetzten sie zu Generalproben. Als die
Kindheit so vorbeizog, haben sie da etwas aufgegeben, das sie nicht
nachholen können? Für diese vier steht fest, daß sie mehr gewonnen als
verloren haben: "Wir wollen die besten in der Welt sein", sagt Amichai
mit leisem Selbstbewußtsein. "Wir wollen Superstars sein, ergänzt Kyril
mit einer sehr übertriebenen amerikanischen Betonung. Außer den
täglichen 3-4 stündigen Proben nehmen sie auch alle noch
Einzelunterricht, damit jeder auch seine Fertigkeiten als Solist weiter
ausbildet. Freie Zeit für Diskos, MTV, Fußball oder Bücher spielt nur
die zweite Geige in ihrer Musik."
Shelley Kleimann
Eintritt: DM 35,- / DM 28,- / DM 20,-
Donnerstag, 15. November 2001, 20.00 Uhr
"Ballroom" im Jüdischen Gemeindehaus
Fasanenstraße 79-80
10623 Berlin
"Gegenlicht vom Paradies" –
Lieder, Szenen, Texte und Ansichten zum
100. Geburtstag von Itzik Manger: Vagabund – Seher – Poet
mit Künstlern des Hackeschen Hoftheaters Berlin:
Jalda Rebling
Mark Aizuikovitch
Burkhart Seidemann
Alexander Babenko
Nikolai Javir
Oleg Roschin
Einer der größten jiddischen Poeten, war Dramatiker,
Romancier und Dichter zahlloser Balladen und Lieder, nannte sich selbst
einen Humoristen und war
dies quer durch sein Schaffen. Sein in deutscher
Übersetzung vorliegendes
"Buch vom Paradies" erlangte Weltgeltung.
Ein Lachen aus Notwehr und aus tiefer Einsicht ins
Menschliche, durchzieht sein Werk. Er war ein "heiliger Trinker", war
ein Prophet und Schelm zugleich,
- heute ein fast vergessenen Dichtern ...
Der Abend ist eine Verbeugung vor einem jüdischen
Meister, der – in bewusster Hinwendung zum Jiddischen – zu den ganz
großen Poeten dieser Sprache geworden ist:
Im Sinne des jiddischen Volkstheaters greifen sich die
Protagonisten einige der Manger’schen Figuren und wirbeln sie turbulent
über die Bühne...
Eintritt: DM 20,- / DM 15,-
Donnerstag, 15. November 2001, 20.00 Uhr
Berliner Filmkunsthaus Babylon
Rosa-Luxemburg-Str. 30
10178 Berlin
"Made in Israel"
Regie: Ari Folman
Original mit englischen Untertiteln
Gäste: Jürgen Holtz, (Egon Schultz)
Anat Assoulin, Produktion
Siehe Mittwoch, 14. November 2001
Eintritt: DM 11,-
Sonnabend, 17. November 2001, 19.00 Uhr
Kino Arsenal
Welserstraße 25
10777 Berlin
"TLV (Total Love)"
Regie: Gur Bentwich
Originalfassung mit englischen Untertiteln
Auf einem Trip durch Indien und der Suche nach der ultimativen Droge
verlieben sich drei Backpackers" in das gleiche Mädchen
Jahre später tun sie sich noch einmal zusammen, um sie aus indischer
Gefangenschaft zu befreien.
Israel 2000, 85 Minuten
Eintritt: DM 11,-
Sonnabend, 17. November 2001, 20.00 Uhr
Savoy Hotel
Fasanenstraße 9/10
10623 Berlin
"Bilder des anderen: Deutschland und Israel in den Medien"
Diskussionsabend in Zusammenarbeit mit Habimah e.V. Berlin
Christina von Braun, Dokumentarfilmerin, Berlin
Esther Shapira, Fernsehjournalistin, Tel Aviv
Götz Aly, Historiker und Publizist, Wien
Ari Primor, Vizepräsident der Universität Tel Aviv
Frank Stern, Kulturwissenschaftler, Tel Aviv
Eintritt frei
Sonnabend, 17. November 2001, 20.00 Uhr
Kesselhaus in der Kulturbrauerei
Knaackstraße 97
10435 Berlin
Noa Dar Dance Group
"Achilles‘ Tendon"
von Noa Dar
Bühnen- und Kostümbild: Atalia Ben-Menahem
Lichtdesign: Amir Brener
Musikalische Bearbeitung: Udi Kumeran
Pause
"Strange"
von Joseph El-Dror
Choreographie: Noa Dar
Bühnenbild: Alessandra Nardi
Lichtdesign: Jacky Shemesh
Kostüme: Einat Nir
Musikalische Bearbeitung: Udi Kumeran
(anschließend Bus-Transfer zur "Night of fashion" und zur "Night of
sound & music")
"Achilles’ Tendon" führt zurück zum Primären und
zugleich am meißten Intimen: Zum Körper. Der Körper, platziert im
Zentrum der Bühne, ist zugleich der Ausdruck aller Wünsche und aller
Notwendigkeiten.
Die Tänzer lassen ihre Körper lernen, mit
unterschiedlicher Energie, Art und Weise. In dieser Arbeit ist der
Körper nicht das Objekt, sondern das Subjekt, nicht das Objekt, dass
eine Geschichte erzählt oder eine Idee präsentiert. Es ist die "Story"
des Körpers selbst. Diese Story tritt heraus aus de relativierten
Geschichte der Schönheit und Träume.
"Strange" – die Wanderung über den Körper ? Ja, was ist
zu tun ? Was ist wirklich zu tun, was ist gemeint mit unserer
Konversation ? Noa Dar vertanzt unsere Konversation ...
Eintritt: DM 25,- / DM 20,-
Sonnabend, 17. November 2001, 21.00 Uhr
"Ballroom" im Jüdischen Gemeindehaus
Fasanenstraße 79-80
10623 Berlin
"The Night of fashion" –
junge israelische Mode der Designer Kedem Sasson, Avivid Izher, Vered
Laor,
vorgestellt von Merch Mashiah
Gesang: Marie Schuppan
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit WIZO Berlin
Eintritt: DM 25,- / DM 20,-
Sonnabend, 17. November 2001, 22.00 Uhr
"Ballroom" im Jüdischen Gemeindehaus
Fasanenstraße 79-80
10623 Berlin
"Fever - The night of sound & music" –
Discothek mit DJ Shimrit Marom
Eintritt: DM 15,-
Sonntag, 18. November 2001, 11.00 Uhr
Centrum Judaicum
Oranienburger Str. 28
10119 Berlin
"Our country"
Vernissagen zur Eröffnung der Fotoausstellungen
von Alex Levac und Zvika Zelikovitch
Eintritt: DM 8,-
Sonntag, 18. November 2001, 11.00 Uhr
N.N.
N.N.
N.N.
Bilder und Grafiken von Ivan Schweibl
Vernissage zur Ausstellungseröffnung
Eintritt: DM 8,-
Sonntag, 18. November 2001, 16.00 Uhr
N.N.
N.N.
N.N.
Sharona Shapiro’s Ameritsa Theatre
"Itamar spaziert an den Wänden"
Sharona Shapiro
Regie: Micky Mevorach
Musik: Shai Or
Bühnenbild: Maria Gurevitz
Lichtdesign: Alain Bichinsky
(für Kinder zwischen 3 und 8 Jahren)
Itamar ist die populärste Figur des israelischen
Kindertheaters. Der Autor David Grossman auch einer der bedeutendsten
Kinderschriftsteller, sein "Itamar spaziert an den Wänden" ist der 1.
Teil seiner "Itamar"-Serie.
"Wenn Du in ein Bild steigst, siehst und hörst Du Dinge,
die Du draußen niemals sehen und hören würdest!": Des nachts, wenn jeder
schläft, bemerkt der kleine Itamar, dass er in den Wänden seines Zimmers
wohl spazieren gehen kann... ? Sein Traum führt ihn in all die Bilder
neben seinem Bettchen hinein: er trifft Löwen und Giraffen, ein Zug
rattert an ihm vorbei und mit dem kleinen rothaarigen Mädchen geht er
zum Drachensteigen.
Sharona Shapiro’s Kindertheater ist kein gewöhnliches
Puppentheater. Weder werden die Puppen an Schnüren bewegt, noch sind sie
über die Hand gestülpt. Szene für Szene bewegt Sharona Kopf, Arme und
Beine Itamars und seiner Freunde, die kleine Puppenwelt mit all ihren
Häusern und Pflanzen, Wassern und Tieren. Genauso wie es ihre kleinen
Zuschauer tun, die zu Hause ihre Lieblingspuppe jeden Tag zum Mit-Leben
erwecken ...
Ein magisches Spiel, voller unglaublicher Varianten der
Puppenspiel-Technik, in einer spectakulären "Bühne" und mit extra für
diesen Nachmittag geschriebenen Songs.
Eintritt: DM 8,-
Sonntag, 18. November 2001, 20.00 Uhr
Literaturhaus Berlin
Fasanenstraße 23
10719 Berlin
Fania Oz-Salzberger: "Israelis in Berlin"
Die Autorin im Gespräch mit Micha Brumlik
Einführung: Igal Avidan
Ein halbes Jahr in Berlin: Die studierte Historikerin
und heutige Hochschullehrerin Fania Oz-Salzberger setzt sich mit den
eigenen gemischten Gefühlen an einem für Israelis gleichermaßen
mythischen wie realem Ort auseinander. Sie erschließt sich ganz neu ihre
eigene Welt, die ihrer Familie, der Stadt, der jüdischen Kultur, die vom
Berlin der Vorkriegszeit ausgegangen ist.
Das in Israel wochenlang auf Platz 1 der
Bestsellerlisten geführte Buch entfachte bei den Kritikern dort einen
fundamentalen Meinungsstreit, wie sehr es den tatsächlichen
Verhältnissen gerecht werde.
Das Gespräch mit Fania Oz-Salzberger führt Micha
Brumlik, Leiter des Studien- und Dokumentationszentrums zur Geschichte
des Holocaust und seiner Wirkung. Eine Einführung gibt Igal Avidan,
Korrespondent der israelischen Tageszeitung Ma’ariv in Deutschland.
Die Autorin selbst:
"Europa, das uns geistig geformt und gebildet hat, uns
verhungern ließ und häufig verbannt hat, betrachtet uns Juden und
Araber, Sephardim und Aschkenasim, heute mit kühler Distanz. Aber wenn
wir von Europa geprägt sind, so ist Europa zwangsläufig auch von uns
geprägt. Und vielleicht deshalb ist gerade Berlin für uns ein mögliches
Tor nach Europa: Weil dieses Tor ein so düsteres ist, ein blutbeflecktes
mit Warnschildern."
Eintritt: DM 10,-
Sonntag, 18. November 2001, 20.00 Uhr
Berliner Filmkunsthaus Babylon
Rosa-Luxemburg-Str. 30
10178 Berlin
"Time of Favor"
Regie: Joseph Cedar
Original mit englischen Untertiteln
Siehe Montag, 12. November 2001
Eintritt: DM 11,-
Sonntag, 18. November 2001
Kesselhaus in der Kulturbrauerei
Knaackstraße 97
10435 Berlin
Noa Dar Dance Group
"Achilles‘ Tendon"
von Noa Dar
Bühnen- und Kostümbild: Atalia Ben-Menahem
Lichtdesign: Amir Brener
Musikalische Bearbeitung: Udi Kumeran
Pause
"Strange"
von Joseph El-Dror
Choreographie: Noa Dar
Bühnenbild: Alessandra Nardi
Lichtdesign: Jacky Shemesh
Kostüme: Einat Nir
Musikalische Bearbeitung: Udi Kumeran
Siehe Sonnabend, 17. November 2001
Eintritt: DM 25,- / DM 20,-
Montag, 19. November 2001, 20.00 Uhr
Berliner Filmkunsthaus Babylon
Rosa-Luxemburg-Str. 30
10178 Berlin
"TLV (Total Love)"
Regie: Gur Bentwich
Originalfassung
Siehe Sonnabend, 17. November 2001
Eintritt: DM 11,-
Montag, 19. November 2001, 20.00 Uhr
Literaturhaus Berlin
Fasanenstraße 23
10719 Berlin
Chaim Be’er: "Stricke"
Der Autor im Gespräch mit Patricia Reimann
Es liest: Frank Arnold
Chaim Rachlevski, Held des autobiographischen
Künstlerromans, wird in die Welt von Mea Shearim, des Jerusalemer
Viertels der orthodoxen Juden, hineingeboren. Im Rückblick beginnt der
Erzähler das Verhältnis der Eltern zur alles beherrschenden Tradition zu
verstehen und integriert nach und nach zwei sehr gegensätzliche
Erbschaften: Die Erzählfreude seiner Großmutter und die
Unbestechlichkeit im Glauben der Mutter.
Der 1945 in Jerusalem geborene Chaim Be’er war jahrelang
Kolumnist israelischer Tageszeitungen. Seit 1970 ist er auch als
Verlagsleiter, Verfasser von Gedichtbänden und Romanschriftsteller
bekannt. Er stellt sein Buch gemeinsam mit Patricia Reimann vor, die als
Lektorin und Herausgeberin israelischer Literatur bekannt geworden ist.
Die deutschen Passagen liest der Berliner Opern- und Theaterregisseur
Frank Arnold, der auch als Schauspieler und Sprecher auf sich aufmerksam
macht.
Eintritt: DM 10,-
Montag, 19. November 2001, 20.00 Uhr
"Ballroom" im Jüdischen Gemeindehaus
Fasanenstraße 79-80
10623 Berlin
Vagabund – Seher – Poet
Liederabend zum 100. Geburtstag von Itzik Manger
mit Künstlern des Hackeschen Hoftheaters Berlin:
Jalda Rebling
Mark Aizikovitch
Oleg Roschin
Olexandr Babenko
Nikolai Yavir
"Mit diesem Programm möchte ich Geschichten erzählen,
Gestalten lebendig und die traumhafte Gedanken, die Gefühlswelt des
Itzik Manger wieder auferstehen lassen. Sein musikalisches Repertoire an
iddischen Liedern ist nicht nur geprägt von vertonten Texten: Die
Wurzeln, die Manger mit seiner Heimat verbinden, waren existentiell für
den Vagabunden, der durch Europa bis nach Amerika zog‚ um schließlich im
Heiligen Land sein Grab zu finden. Um ein Dichter sein zu können, hatte
er sich einst aus dem ostjüdischen Milieu mit seinen festgelegten Riten
und Traditionen lösen müssen. Wie kein anderer jüdischer Dichter konnte
er dieses Spagat zwischen künstlerischer Moderne und ostjüdischer
Tradition verarbeiten. Das Mittel und Werkzeug dafür war die jiddische
Sprache, die mit ihm und durch seine Poesie als Sprache zu ihrer
höchster Vollendung vor der Vernichtung fand."
Mark Aizikovitch
Eintritt: DM 20,- / DM 15,-
Dienstag, 20. November 2001, 19.00 Uhr
Kino Arsenal
Welserstraße 25
10777 Berlin
"Starke Frauen des israelischen Kinos: Ayelet Bargur"
"A Good Place to Be" (Kurzfilm)
"As if Nothing Happened" (Spielfilm)
"At the End of the Day" (Dokumentarfilm)
Originalfassungen mit englischen Untertiteln
Gast: Ayelet Bargur
Ayelet Bargur, geboren 1969, ist eine der besonders
vielversprechenden jungen israelischen Filmemacherinnen. Wir zeigen drei
Filme: Ihr Kurzfilm "A Good Place to Be" repräsentierte Israel 1997 auf
dem 50. Filmfestival in Cannes. Der Spielfilm
"As if Nothing Happened" mit Assi Dajan wurde 1999 für
das israelische Fernsehen gedreht, während der Dokumentarfilm "At the
End of the Day" vier Familien beobachtet, deren Söhne im Laufe ihrer
Militärzeit umkamen.
Eintritt: DM 11,-
Dienstag, 20. November 2001, 20.00 Uhr
"Ballroom" im Jüdischen Gemeindehaus
Fasanenstraße 79-80
10623 Berlin
"Die Stimme ist ein Spiegel der Seele" –
Ein virtuoser Brückenschlag zwischen Orient und Okzident
Zoe Tuvia, Gesang
Christian Kögel, Gitarre
Michael Kersting, Schlagzeug & Percussion
Zoes Stimme drückt unterschiedlichste Facetten und
Empfindungen aus, deren Wurzeln in zwei mitunter gegensätzlichen
Kulturen liegen: der östlichen und der westlichen. Ein Teil ihrer
direkten Vorfahren stammt aus dem Jemen, der andere aus Polen,
Jugoslawien und Deutschland.
So steht Zoes Musik in der Tradition jemenitischer
Gesänge mit ihren wundervollen orientalischen Melodien, vielschichtigen,
komplexen Rhythmen und ihrem lebensnahen, geistreichen Charakter und
zugleich in der Tradition der mitteleuropäischern Klassik. Ihre
Kompositionen sind beeinflußt von der Musik beider Welten. In der
Kombination dieser Einflüße entsteht ein natürlicher und behutsamer
Dialog musikalischer Gegensätze. Ihre Musik ist erfrischende Vielfalt
und Ausdruck einer eigenständigen und zeitgemäßen musikalischen Sprache.
Zoes Stimme geht unter die Haut. Nicht zuletzt dank
ihrer klassischen Gesangsausbildung (Rubin Akademie Jerusalem)
beherrscht sie alle Nuancen vokalen Ausdrucks. Unterstützt wird sie von
dem Gitarristen Christian Kögel und dem Schlagzeuger und Percussionisten
Michael Kersting, beides bekannte Namen der deutschen Jazz-Szene. So
spiegelt sich auch in der Besetzung der virtuose Brückenschlag zwischen
Orient und Okzident wieder.
Eintritt: DM 20,- / DM 15,-
Dienstag, 20. November 2001, 20.00 Uhr
Hackesches Hoftheater
Rosenthaler Straße 40/41
10178 Berlin
"Die Purimspieler"
Stückfassung und Regie: Burkhart Seidemann
Jalda Rebling
Mark Aizikovitch
Frank Bokemeyer
Alexander Babenko
Nikolai Javir
Oleg Roschin
Das Stück entführt in die Stube einer Chernowitzer
Schneiderfamilie, in ein Milieu, dem Jtzik Mangcr selbst entstammt. Es
ist die Zeit des Purim-Festes, ein Frühling in den zwanziger Jahren des
zwanzigsten Jahrhunderts, als die Drohungen schon vielfach ausgesprochen
waren, aber es noch unvorstellbar schien, daß sie Wirklichkeit werden
könnten. Traditionell wird zum Anlass des Purimfestes gefeiert,
gegessen, ausgiebig getrunken und — nicht zu vergessen — auf burleske
Weise die Geschichte des Buches Esther gespielt, ein Volksbrauch,
welcher die Errettung der Juden im alten Persien vor drohender
Vernichtung drastisch komödiantisch und auch musikalisch nachspielt.
Alle werden an diesem Fest zu Purimspielern. Aber alle wollen diesmal
etwas völlig anderes erleben
Im Mittelpunkt der Handlung steht Herschel Sommerwind,
ein Luftmensch, ein sensibler Träumer, einer, der mit seiner Phantasie
die Welt verwandeln kann. Er ist ein Mensch, welcher viele Seiten des
Dichters Manger hat, der ihn ersann. Er ist ein poetischer Clown, den es
in einen Purim-Nachts-Traum verschlagen hat.
Eintritt: DM 28,- / DM 25,-
Dienstag, 20. November 2001, 20.00 Uhr
Kalkscheune
Johannisstraße 2
10117 Berlin
Acco Theater Center
"Anthology"
Kreiert und gespielt von Smadar Yaaron und Moni Yosef
Die Geschichte einer Holocaust-Überlebenden, die mit
ihrem eigenen Schatten lebt – in jedem Moment. Zwei Dinge bestimmen ihr
Leben: Die komplizierte Beziehung zu ihrem 40jährigen neurotischen Sohn
– und die Musik. Das Klavier, ihr intimer Freund, begleitet die alte
Dame in allen Lebenslagen und allen Stimmungen, allen Gedanken.
Beide haben keine Freunde, keine soziale Integration,
kein normales Familienleben.
Die Darsteller dieser mit dem 1. Preis der
Theaterfestivals in Tel Aviv, Haifa und Jerusalem ausgezeichnet
Inszenierung improvisieren auf der Basis der Geschichte, beziehen das
Publikum in ihr "Leben" ein, fordern Zwiesprache mit ihm, erwarten
Antworten und halten dem Zuschauer zugleich einen Spiegel vor. So
geschehen bereits zu Gastspielen in Deutschland, Österreich, Spanien,
Belgien, Frankreich und Italien.
Eintritt: DM 32,- / DM 28,-
(Beschränkte Platzkapazität)
Mittwoch, 21. November 2001, 20.00 Uhr
Kalkscheune
Johannisstraße 2
10117 Berlin
Acco Theater Center
"Shoet-cut to god"
"Shoet-cut to god" ist eine Performances "in process"
des bedeutendsten nordisraelischen Theaters, gegründet 1985. In einer
ganz eigenen Sprache, beeinflusst von arabischen und jüdischen
Populationen, ist das Theater Acco ein Phänomen der israelischen Kultur
in höchster Individualität und zugleich bewusster Verbindung zur ganzen
Welt, in der die Kunst des Theaters entsteht. Erstmals wird "Der kurze
Weg zu Gott" für ein Festival vorbereitet, das Ende Oktober stattfindet.
In Berlin wird diese in Dialogen, Mimik und Gestik nachgestellte
Talk-Show eines TV-Senders zum zweiten Mal aufgeführt.
Eintritt: DM 32,- / DM 28,-
(Beschränkte Platzkapazität)
Mittwoch, 21. November 2001, 20.00 Uhr
Theatersaal im Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin
SheshBesh - Jazz aus Israel
Yossi Arnheim, Flöte
Yair Dalal, Oud und Violine
Peter Marck, Kontrabaß
Erez Monk, Schlagzeug
Giora Politi, Vibraphon und Schlagzeug
Eintritt: DM 25,- / DM 20,-
Mittwoch, 21. November 2001, 20.00 Uhr
"Ballroom" im Jüdischen Gemeindehaus
Fasanenstraße 79-80
10623 Berlin
Literarisches Theater historischer Portraits
"Sonderlinge – oder: Die Hosen Ben Gurions"
Ein ironisch-humoristisches "Heldenepos"
Eugenia Solotowa
Leonid Finkel
(in russischer Sprache)
Ironie und Humor: Ein Mix der Helden, mit und ohne
Anführungszeichen: Ben-Gurion, Moshe Dayan, Golda Meir, Shalom Alechem,
Albert Einstein und ein Rabbi aus der Stadt Chelem, der Schneider
Solowitschek und ein "namenloser" Einwanderer – sie alle begegnen sich
bei einer jüdischen Hochzeit. Sie alle sind Sonderlinge, ohne die die
Welt ein Stück einsamer und farbloser wäre.
Das 1993 gegründete "Literarische Theater historischer
Portraits" machte seinerzeit mit einem Porträt der Golda Meir auf sich
aufmerksam. Seither sind vier Inszenierungen, wovon die hier gezeigte
die neueste ist, aufgeführt worden.
Die beiden Protagonisten gastierten mit ihrem Theater in
der Ukraine, Moldawien, Berlin und New York sowie regelmäßig in Israel.
Eintritt: DM 20,- / DM 15,-
Mittwoch, 21. November 2001, 21.30 Uhr
Berliner Filmkunsthaus Babylon
Rosa-Luxemburg-Str. 30
10178 Berlin
"Late Marriage"
Regie: Dover Kosashvili
Gast: Marek Rozenbaum, Produktion
Originalfassung mit englischen Untertiteln
Zaza ist mit 32 Jahren nach Ansicht seiner aus Georgien
stammenden Familie längst reif für die Ehe. Die Braut, so wollen es die
Tradition und der Wille der Eltern, soll natürlich schön, reich und aus
gutem Hause sein. Doch was niemand weiß: Zaza hat seine Wahl schon
längst getroffen und sich für Judith, eine geschiedene alleinerziehende
Mutter einer sechsjährigen Tochter entschieden. So hat Zaza die Wahl
zwischen dem Respekt vor Familie und Tradition – und der Liebe seines
Lebens.
"Late Marriage" lief in diesem Jahr auf den
Filmfestivals in Cannes, Jerusalem, La Rochelle, Telluride und Toronto.
Das Erstlingswerk des jungen georgischen Regisseurs wurde auf dem
Jerusalemer Filmfestival als "Bester Film" ausgezeichnet.
Israel 2001, 100 Minuten
Eintritt: DM 11,-
Donnerstag, 22. November 2001, 19.00 Uhr
Kino Arsenal
Welserstraße 25
10777 Berlin
"Late Marriage"
Regie: Dover Kosashvili
Gast: Marek Rozenbaum, Produktion
Originalfassung mit englischen Untertiteln
Siehe Mittwoch, 21. November 2001
Eintritt: DM 11,-
Donnerstag, 22. November 2001, 20.00 Uhr
Literaturhaus Berlin
Fasanenstraße 23
10719 Berlin
Judith Katzir: "Leuchttürme, landeinwärts"
Die Autorin im Gespräch mit Ellen Presser
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt über Judith
Katzir: "Eine der interessantesten jüngeren Schriftstellerinnen
Israels". Und der Politiker Shimon Peres: "Judith Katzir ist eine
großartige Geschichtenerzählerin, ihre eindringlichen und oft poetische
Beschreibungen sind zutiefst bewegend."
Ihr neues Buch, wie immer in einem Stil weitgespannter
und zugleich atemloser Assoziation geschrieben, vereint gleich drei
Erzählungen...
Eintritt: DM 10,-
Donnerstag, 22. November 2001, 20.00 Uhr
Berliner Filmkunsthaus Babylon
Rosa-Luxemburg-Str. 30
10178 Berlin
"Starke Frauen des israelischen Kinos: Ayelet Bargur"
"A good place to be" (Kurzfilm)
"As if nothing happened" (Spielfilm)
"At the end of the day" (Dokumentarfilm)
Originalfassungen mit englischen Untertiteln
Gast: Ayelet Bargur
Siehe Dienstag, 20. November 2001
Eintritt: DM 11,-
Donnerstag, 22. November 2001, 20.00 Uhr
"Ballroom" im Jüdischen Gemeindehaus
Fasanenstraße 79-80
10623 Berlin
SheshBesh - Jazz aus Israel
Yossi Arnheim, Flöte
Yair Dalal, Oud und Violine
Peter Marck, Kontrabaß
Erez Monk, Schlagzeug
Giora Politi, Vibraphon und Schlagzeug
Siehe Mittwoch, 21. November 2001
Eintritt: DM 25,- / DM 20,-
Freitag, 23. November 2001, 12.00 Uhr
Heinz-Galinski-Grundschule
Waldschulallee 73
14055 Berlin
Givat Haviva
Israelische und arabische Kinder: Ihr Zusammenleben im
Alltag.
Buchpremiere und Ausstellungseröffnung durch
Bundespräsidenten Johannes Rau, Preisträger von Givat Haviva.
"Für alle, die daran festhalten, dass Frieden und
Zusammenarbeit im Nahen Osten doch möglich sind, ist die verdienstvolle
Arbeit von Givat Haviva gerade jetzt ein ermutigendes Zeichen. Die
Veröffentlichung eines Bandes von Gedichten, die jüdische und arabische
Kinder geschrieben haben, ist ein Zeichen der Hoffnung auf eine Zukunft
frei von Gewalt und Hass." (Johannes Rau)
Eintritt frei
Sonnabend, 24. November 2001, 20.00 Uhr
Großer Saal im Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin
Abschlußkonzert der 15. Jüdischen Kulturtage Berlin 2001
Yehudit Ravitz in concert
Eintritt: DM 35,- / DM 30,-