Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Dresden; Vater Metallwarenfabri-
kant; König-Georg-Gymnasium in Dresden;
1925 – 38 Ausbildung zum Kfm. u. im Beruf in der Textilbranche tätig; Nov. 1938 verhaftet u. wegen nichtjüd. Ehefrau wieder entlassen, 1938 – 40 arbeitslos; 1940 – 45 Zwangsarbeit als Transportarb. bei der Fa. Schlüter, Dresden; sollte am 14.2.1945 deportiert werden, was durch die Bombardierung Dresdens verhindert wurde; Febr. – Mai 1945 illeg. in Dresden.
1945/46 SPD/SED; 1945 – 65 Geschäftsf. bzw. kfm. Ltr. in versch. Industriebetrieben, bis 1965 Verwalt.-Dir. im Inst. für Chemieanlagen in Dresden; 1948 Mitgl. des Vorst. u. ab 1953 Vors. der Jüd. Gemeinde Dresden (Nachf. der geflohenen Leon Löwenkopf bzw. Hans Ogrodek); 1952 Mitbegr. des Verb. der Jüd. Gemeinden; März 1954 – Juli 1956 als IM »Lanus« für das MfS erf., verweigerte jedoch Berichte über Gemeindemitgl.; 1958 – 62 Vizepräs. u. ab Juni 1962 Präs. des Verb. der Jüd. Gemeinden in der DDR (Nachf. von  Hermann Baden); Zusammenarb. mit dem Staatssekr. für Kirchenfragen; Ltr. des Red.-Kolleg. des Nachrichtenblatts des Verb.; 1962 – 87 Mitgl. des Präs. des NR der NF, Mitgl. des Präs. der Liga für die Vereinten Nationen, des Präs. des Friedensrats der DDR, der ZL des Komitees der Antifa. Widerstandskämpfer, des DDR-Komitees für die Kampfdekade gegen Rassismus; 1964 Verdienstmedaille der DDR; 1969 Ernst-Moritz-Arndt-Medaille der NF; 1978 VVO; 1983 Ehrenspange zum VVO; Dt. Friedensmedaille; gest. in Dresden.

Publ.
Der synagogale Gesang. Frankfurt (Main) u. a. 1978 (mit H. A.).
Sek.-Lit.
Burgauer, E.: Zwischen Erinnerung u. Verdrängung – Juden in Dtl. nach 1945. Reinbek 1993; Wolffsohn, M.: Die Dtl.-Akte: Juden u. Dt. in Ost u. West. Tatsachen u. Legenden. München 1995; Offenberg, U.: »Seid vorsichtig gegen die Machthaber«. Die jüd. Gemeinden in der SBZ u. der DDR 1945 bis 1990. Berlin 1998.