Als die heilsgeschichtliche Deutung der Weltgeschichte ihre Verbindlichkeit verlor, stellten sich die Fragen, unter welchen Gesichtspunkten man die Vielzahl historischer Vorgänge organisieren und ob dies ein einzelner Autor noch leisten könne. Seit 1736 erschien in England eine von zahlreichen Autoren verfasste, vielbändige Universal History, die das Modell lieferte, das sich mit der Spezialisierung der Geschichtswissenschaft seit dem 19. Jahrhundert durchsetzen sollte. Rankes Alterswerk (1880 bis 1888) einer neunbändigen, von der Antike bis ins 12. Jahrhundert reichenden Weltgeschichte erntete harsche Kritik. Der Althistoriker Eduard Meyer warf ihm vor, die Ergebnisse eines halben Jahrhunderts wissenschaftlicher Arbeit ignoriert zu haben.