Wikipedia:Kurier

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Wikipedia hat einen Redaktionsschluss

Bibliothek von Alexandria
Die verlorene Bibliothek von Alexandria ist eine von vielen zerstörten Bibliotheken der Antike. Wikisource kam zu spät.
El Vaporcito, ein in Andalusien gesunkenes Schiff
El Vaporcito, ein in Andalusien gesunkenes Schiff und Bien de Interés Cultural in Spanien sank 2011 (Photo von 2007). Wiki Loves Monuments muss weltweit stattfinden.
Brand der Anna-Amalia-Bibliothek, 2004
Brand der Anna-Amalia-Bibliothek, 2004
Goldkröte (Bufo periglenes), inzwischen ausgestorben
Goldkröte (Bufo periglenes), inzwischen ausgestorben
Symbol der New York Society for the Suppression of Vice, die sich für Bücherverbrennungen einsetzte
Symbol der New York Society for the Suppression of Vice, die sich für Büchverbrennungen einsetzte
Verbrennen von linker Literatur während der Anfangstage der Pinochet-Diktatur
Verbrennen von linker Literatur während der Anfangstage der Pinochet-Diktatur
Ein Cellospieler in der zerstörten Nationalbibliothek von Sarajewo, 1992.
Ein Cellospieler in der zerstörten Nationalbibliothek von Sarajewo, 1992.
Eingestürztes Historisches Archiv der Stadt Köln, 2009
Eingestürztes Historisches Archiv der Stadt Köln, 2009

Jeden Tag gehen Unmengen von Wissen verloren, weil nicht genügend Kopien der Werke existieren, in denen es niedergeschrieben ist. Wenn eine Naturkatastrophe eintrifft oder eine Region zum Kriegsschauplatz wird, werden Bibliotheken, Museen, Denkmäler und anderes kulturelles Erbe, wertvolle Bauten, Inkunabeln und einzigartige Objekte zerstört. Es gibt viele solche Beispiele aus der Zeit vor der Existenz der Wikipedia. Die Bibliothek von Alexandria, die während des Spanischen Bürgerkrieges zerstörten Kirchen, Klöster, Konvente und Bibliotheken,[1] die 1937 bei einem Lagerhausbrand vernichteten Originalnegative der vor 1935 veröffentlichten Filme der Fox Film Corporation,[2] hunderte von Bibliotheken und Archiven, die während des Zweiten Weltkrieges ausgebombt wurden,[3][4] die mehr als 6000 während der Kulturrevolution zerstörten Kloster in Tibet mit ihren Statuen, Gebetsteppichen und Manuskripten,[5] die Bombardierung der National- und Universitätsbibliothek von Bosnien und Herzegowina in Sarajewo während des Bosnienkrieges, bei dem in dem daraus resultierenden Brand bis auf die Grundmauern tausende von unersetzlichen Schriften verbrannten,[6] um nur einige Beispiele zu nennen.

Doch auch seitdem Wikipedia besteht, wird nach wie vor Wissen vernichtet. Die Nationalbibliothek von Bagdad und andere Repositorien kultureller Güter wurden während des Irakkrieges geschädigt und geplündert,[7] und das Erdbeben im Indischen Ozean mit dem verheerenden Tsunami 2004 beschädigte oder zerstörte Bibliotheken und Archive in mehreren Ländern. Ein Großteil des kulturellen Erbes von Haiti ging durch das Erdbeben 2010 verloren.[8] Während der Revolution in Ägypten 2011 wurde das Ägyptische Museum vandaliert.[9] Doch nicht immer sind Kriege und Naturkatastrophen schuld, um das kulturelle Erbe zu gefährden, Beispiele dafür sind der Brand der Anna-Amalia-Bibliothek 2004,[10] oder der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln 2009.[11]

Solche Ereignisse entfernen Teil des Wissens der Menschheit und manchmal gesamte Kulturen. Viele der heute noch gesprochenen Sprachen sind in Gefahr, manche schon verschwunden.

Außerdem werden hunderte von Websites im Internet jeden Tag geschlossen; die durchschnittliche Lebensdauer einer Website beträgt lediglich 77 Tage.[12] Solche Websites werden oft in Artikeln als Belegstellen verwendet, und obwohl Projekte wie das Internet Archive oder WebCite und Gruppen von Freiwilligen[13] Kopien einiger dieser Websites sichern, gehen viele weitere für immer verloren.

Wikipedia und seine Schwesterprojekte können und müssen alle Formen von Wissen erhalten, durch die Anlage von Artikeln in Wikipedia, durch das Hochladen von Bildern nach Commons, die Erhaltung von Sprachen in Wiktionary und die Transkription von gemeinfreien Büchern in Wikisource. Veranstaltungen wie Wiki Loves Monuments können dazu beitragen, Denkmäler weltweit dauerhaft zu machen, bevor sie beschädigt oder zerstört werden, aber bisher fand WLM nur in europäischen Staaten statt.[14]

Es gibt einen Redaktionsschluss. Es ist ein Kampf gegen die Zeit.

Vorstehender Text ist ein Essay von emijrp mit dem Titel There is a deadline. Aus dem Englischen übertragen von Matthiasb.

  1. El martirio de los libros: una aproximación a la destrucción bibliográfica durante la Guerra Civil (WebCite)
  2. "$45,000 Fire Drives Families From Homes in Little Ferry", Bergen Evening Record, 9. Julo 1937, S. 1. Zitiert von Richard Koszarski in Fort Lee: The Film Town, Indiana University Press, 2005, S. 339–341. ISBN 978-0-86196-652-3.
  3. It Has Been Done Before! Reconstituting War-Ravaged Libraries (WebCite)
  4. etwa die Folgen des Warschauer Aufstands, die Zerstörung Warschaus und der polnischen Kultur während des Zweiten Weltkrieges
  5. Tibetan monks: A controlled life (WebCite)
  6. Erasing the Past: The Destruction of Libraries and Archives in Bosnia-Herzegovina (WebCite)
  7. Photos of the Iraq National Library 2003–08
  8. Haiti Cultural Recovery Project
  9. Breaking: Images of Egyptian Museum Damage -UPDATE 34- King Tut Objects Damaged? (WebCite)
  10. Hilfe für Anna Amalia (WebCite)
  11. Archive Collapse Disaster for Historians - Spiegel Online International (WebCite)
  12. Internet Archive Frequently Asked Questions (WebCite)
  13. etwa Archive Team (WebCite)
  14. Wiki Loves Monuments 2011 (WebCite)

„Ergebnisse“ der Umfrage unter Wikimedia-Spendern veröffentlicht

Der Verein Wikimedia Deutschland hat eine Umfrage unter den Spendern „für die Wikipedia“ (siehe z.B. Frage 18), eigentlich aber für Wikimedia gemacht. Wie? Sie haben Euch gar nicht befragt? Obwohl ihr tausende Stunden ehrenamtlicher Arbeit in diesen Laden gesteckt habt? Na, das liegt wohl daran, dass Eure Spenden, bloße Photo- und Textspenden, nicht direktemang in den Geldbeutel des aus Funk und Fernsehen bekannten Pavel Richter, eines der Posterboys der Wikimedia-Spendenkampagne (aka Bettelbanner), fließen können. Ihr seid nur da, um Werbung für den echten Teig zu machen: Die Knete, die Wikimedia Deutschland in Mitarbeiter wie Mathias Schindler steckt, damit die sich mal richtig wichtig fühlen können. Klar, dass man sich dafür interessiert, was diese Geldspender so wollen, schließlich will man den Bezahlern von Pavels Schlipssammlung ja was bieten. Tja, schade nur, dass man bei der Marketingumfrage (was hat die eigentlich gekostet?) schon mal einen kapitalen Anfängerfehler gemacht hat, das so genannte sampling on the dependent variable. Man hat nämlich nur Leute befragt, die bereits Geld gespendet haben. Um aber herauszufinden, was die Spender von der Masse der Leute unterscheidet, die nichts spenden, hätte man eine Vergleichsgruppe der Nicht-Spender befragen müssen. Aber vielleicht ist man eh nicht an der Gruppe der potenziellen Spender interessiert, weil das Geld ja auch so in die Kassen fließt.

Nun denn, sehen wir die Umfrage also einfach mal als Zuckerl für diejenigen, die die Musik von Pavel & Co. zahlen. Und siehe da: Was finden die Spender für Wikimedia für am wenigsten wichtig von sechs möglichen Zielen? Richtig! Die „Unterstützung der Arbeit der freiwilligen Autoren“ (S. 8f). Viel wichtiger erscheinen ihnen obskure Schulprojekte, das quasi nicht-existente Projekt „Silberwissen“ oder die „Beschaffung von Freien Inhalten“. Nee, die werden nicht durch Eure ehrenamtliche Arbeit beschafft, sondern indem man Lobbyarbeit bei Bibliotheken betreibt und dafür Geld ausgibt. Es scheint mir, dass die Spender von Wikimedia zu meiner eigenen Überraschung ganz gut zu den Geldausgebern um Pavel passen: Wertschätzung ist nichts für Ehrenamtliche, die Hauptamtlichen machen die viel wichtigere Arbeit. Und die dummen Freiwilligen malochen ja eh weiter: Nur wenige befürchten, die Freiwilligen könnten aufhören zu arbeiten, viel größer ist die Befürchtung, Wikipedia könne „Zwangsgebühren“ erheben. Also besser mal freiwillig für die Sushi von Sue Gardner, an deren Organisation ja die Hälfte der Spendengelder fließt, spenden, sonst kommt das Board noch auf dumme Ideen.

Der Rest der Umfrage: Weitgehend Geplänkel ohne Informationswert oder ist es wirklich überraschend, dass die Demographie der Spender denen der Wikipedia- und Wikimedia-Communities ähnelt? Mittelalte Männer mit überdurchschnittlicher Bildung halt. Gut, dass keine Photos beilagen. (f. 27.10.2011)

Geocaching im Dienst für Freies Wissen

Drei Geocacher stehen vor einem der schönsten Häuser der Hückeswagener Altstadt

Wann wurde dieses Haus gebaut? Seit wann und warum überhaupt steht das Denkmal auf dem Bahnhofsplatz? So oder ähnlich lauten die Fragen von Menschen, die mehr wissen wollen über die Stadt, in der sie wohnen. Helfen kann ein guter Stadtführer oder seit einigen Jahren auch Wikipedia. Hatten zur Entstehungszeit der Online-Enzyklopädie nur die größeren Städte ausführliche Artikel, gibt es mittlerweile für fast jede Gemeinde eine informative Beschreibung. Doch damit nicht genug: Denkmalfreunde in der Wikipedia haben sich zum Ziel gesetzt, jedes eingetragene Denkmal in Text oder Bildform für den Internetnutzer zugänglich zu machen. Ein Beispiel hierfür ist die Aktion „Wiki Loves Momuments“, bei der im September 2011 zu einem Fotowettbewerb aufgerufen wurde.

Eine andere Idee hatte jüngst der Wikipedia-Benutzer Norbert Bangert aus Hückeswagen. Nachdem die Wikimedia e.V. – Verein zur Förderung Freien Wissens einen Kooperationsvertrag mit der Stadt Hückeswagen anlässlich des NRW-Tags 2013 unterzeichnet hatte, machten sich die Beteiligten auf die Suche nach Projekten, die bereits vor dem Stichtag in zwei Jahren Werbung für die Idee der Wikipedia machen könnten. Eine davon konnte am Sonntag, 23. Oktober realisiert werden. Gemeinsam mit der Kolpingsfamilie Hückeswagen, dem Verein Bergische Zeitgeschichte (BZG) und der Werbeagentur Liedholz organisierte das Mitglied des Wikipedia Sauerland-Stammtisches eine Geocaching-Aktion, bei der speziell die Hückeswagener Denkmäler angelaufen werden müssen. Ihre Feuertaufe bestand sie nun vergangenen Samstag. 15 Teilnehmer folgten einem gemeinsamen Presseaufruf und machten sich auf den Weg. Natürlich bleiben die Stationen und selbstverständlich auch der Cache geheim, soll dieser doch bis zum NRW-Tag und auch darüber hinaus Bestand haben und Geocacher aus der Region in die Schloss-Stadt locken.

Doch warum steht der Geocache im Dienst für freies Wissen? Alle in der Vorbereitung des Geocaches ermittelten Koordinaten sollen in die Wikipedia übertragen werden. Und nicht nur die: An einigen der Stationen hielten Mitglieder des Vereins Bergische Zeitgeschichte Vorträge zum Denkmal. Auch dieses Wissen sowie einige Fotos sollen Bestandteil der Enzyklopädie werden. Gleichzeitig machte der Verein Wikimedia Deutschland Werbung für die Wikipedia, indem sie die Teilnehmer der Aktion mit Informationsmaterial und auch kleinen Merchandising-Artikeln versorgte. So sah man an diesem Tag oftmals Geocacher mit dem Aufdruck „Wissen ist Macht – macht mit“ durch Hückeswagen laufen. Die Knobelaufgaben an den einzelnen Stationen lösten sie unter anderem mit Wikipedia-Bleistiften. Norbert Bangert hofft nun, dass durch die Aktion und die parallel laufende Öffentlichkeitsarbeit neue Schreiber für die Wikipedia gefunden werden. So bietet gerade die Liste der Hückeswagener Denkmäler in der Wikipedia einen idealen Ansatzpunkt.

Der Geocache wird in Kürze auch auf der öffentlichen Seite www.geocaching.com veröffentlicht werden. Um das Spiel nicht zu zerstören, werden Infos für Wikipedia Schritt für Schritt einfließen. (nob, 27.10.2011)

Wikipedia ist (k)ein Newsticker

Heather Ford beschreibt in einem Blogpost im MediaShift Idea Lab von PBS, wie Wikipedia zunehmend Funktionen des klassischen Journalismus übernimmt. Artikel über aktuelle Nachrichten zählen zu den am häufigsten abgerufenen Seiten in Wikipedia. Andererseits sei aber auch die Schwelle, sich als neuer Autor an Wikipedia zu beteiligen, bei aktuellen Themen anscheinend niedriger als sonst. Im ersten Quartal 2011 seien die Artikel mit den meisten Autoren in der englischsprachigen Wikipedia (2011 Tucson shooting, 2011 Egyptian revolution und 2011 Tōhoku earthquake and tsunami: 460, 405 und 785) zugleich diejenigen gewesen, an denen die meisten neuen Wikipedianer mitgeschrieben hätten, leider ohne diese Angabe näher zu quantifizieren. Der Artikel zum Tōhoku-Erdbeben 2011 in der japanischen Wikipedia sei nur elf Minuten nach den ersten Schockwellen angelegt worden, die englische Wikipedia sei 21 Minuten später gefolgt.

Obwohl Wikipedia kein Newsticker und keine Zeitung, sondern eine Enzyklopädie sei, sei ihr Einfluss auf den Journalismus unübersehbar, schreibt Ford. Der Versuch, aktuelle Entwicklungen in das Schwesterprojekt Wikinews zu verbannen und Wikipedia den etablierten Themen vorzubehalten, sei fehlgeschlagen. Die deutschsprachige und die englischsprachige Version von Wikinews haben derzeit jeweils etwa vier Autoren mit mehr als 100 Bearbeitungen pro Monat, und die englischsprachige Wikinews wurde gerade zu OpenGlobe geforkt.

Ford schlussfolgert, die „Relevanzkriterien“ seien offenbar ein sehr „relatives Konzept“, und sie diskutiert abschließend, wie sich der zunehmende Erfolg von Wikipedia im Nachrichtenbereich mit dem Prinzip des Neutralen Standpunkts verhalte. Immer häufiger würden im Nachrichtenbereich Primärquellen zur Grundlage von Artikeln gemacht, so dass Wikipedianer selbst die Rolle übernehmen, die den Regeln des Projekts zufolge eigentlich „reputablen Quellen“ vorbehalten sei. Damit entstehe auch eine neue Art von Geschichtsschreibung („die erste grobe Skizze einer Nachricht“), und Wikipedia könnte Gefahr laufen, einen subjektiven anstelle eines neutralen Standpunkts einzunehmen, wobei sie einräumt, dass es ganz sicherlich einen Unterschied mache, ob es in dem Artikel um eine Naturkatastrophe oder um gesellschaftlich und politisch umstrittene Themen wie beispielsweise einen Krieg gehe, wo es erfahrungsgemäß sehr viel mehr unterschiedliche Meinungen unter den Autoren gebe. (A. 25.10.2011)

 Info: Ein Blick in die Erstversion des englischen Artikels zum Erdbeben in Japan zeigt einen minimalistischen Artikel, An earthquake occured on 30 km (80 miles) E of Sendai, Honshu, Japan. The earthquake possible to create regional tsunami on the zone., nicht einmal einen richtigen Stub. Er wurde um 7:18 Uhr eingestellt. Der deutsche Artikel zum Thema war chronlogisch der zehnte, nach ja, en, tr, sv, no, ar, uk, es sowie zh und entstand um 8:44 Uhr, etwa zwei Stunden nach dem Beben (verlinkt jeweils die Erstversion). Der Artikel in der deutschsprachigen Wikinews hatte kurz nach dem Entstehen des Wikipedia-Artikels diesen Zustand. (MaB 25.10.2011)

Deutsche Wiki-Loves-Monuments-Preisträger stehen fest

Das deutsche Siegerbild 2011: Anhäuser Mauer von Memorino.

Die Jury hat getagt und eine Entscheidung gefällt, die vollständige Liste der einhundert besten Bilder ist ab sofort hier einzusehen.

Der erste Preis geht an Memorino für ein Bild der Anhäuser Mauer. Herzlichen Glückwunsch! Gratulation auch den weiteren Preisträgern und allen, die zu diesem Wettbewerb beigetragen haben. Besonders erfreulich ist, dass gleich das zweitplatzierte Bild von einem neuen Benutzer stammt; in den Top-10, die nun in den internationalen Wettbewerb gehen, sind insgesamt vier Fotos neuer Mitarbeiter. Aus der Liste gehen auch die Landessieger hervor, jedes deutsche Bundesland ist mit mindestens einem Bild vertreten.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Jury, die die Mammutaufgabe, aus fast 30.000 Bildern auszuwählen, hervorragend gemeistert hat. Einen kleinen Einblick in die Arbeit der Jury gibt southpark, der am Sonntag als Gast die letzte Auswahlrunde besuchte, auf seinem Blog.(Cd, 23.10.2011)

Fork in Diskussion

Aus Unzufriedenheit mit der Wikimedia Foundation (WMF) wird das Für und Wider eines Forks diskutiert. Ausschlaggebend für die Initiative war die Ignoranz der WMF gegenüber der Community bei der bevorstehenden Einführung des Bildfilters.

Wie bereits bekannt, haben 86 % der Abstimmenden in einem Meinungsbild der deutschsprachigen Community gegen die Einführung des Bildfilters gestimmt. Die WMF ignoriert dieses Votum anscheinend und beharrt auf der Einführung des Bildfilters, ohne bislang ein sinnhaftes System zur Kategorisierung von Bildern für den Filter vorgeschlagen zu haben. Am wahrscheinlichsten ist ein System, das auf dem Input der Leser beruht.

Diskussionen zum Fork werden auf Wikipedia:Wikipedia-Fork geführt. (LH, 22.10.2011)

Eine Software für Wikipedianer, die mehr ist als eine Rechtschreibprüfung

Acrolinx ist ein Softwareunternehmen aus Deutschland und entwickelt Editorenunterstützungssoftware, mit der Autoren Texte prüfen, verbessern und vereinheitlichen können. Über die Funktion einer reinen Rechtschreibprüfung hinaus werden zusätzlich Grammatik-, Stil- und Terminologiefehler aufgezeigt und entsprechende Lösungsvorschläge unterbreitet.

Bei Acrolinx ist man davon überzeugt, dass sich ein solches Tool auch sinnvoll von Autoren in der Wikipedia einsetzen lässt. Daher ist das Unternehmen an Wikimedia Deutschland herangetreten, um der Community der deutschsprachigen Wikipedia den kostenlosen Einsatz der Software für ihre alltägliche Arbeit anzubieten. Als ersten Schritt möchte Acrolinx zu diesem Zweck eine Art Arbeitsgruppe aufbauen, denn ohne die Mithilfe der Community ist die notwendige Anpassung dieses Tools nicht möglich.

Innerhalb der Community sind in all den Jahren zahlreiche Sprachregelungen und Richtlinien entstanden, deren Einhaltung wichtig und wünschenswert ist, so manche Änderung ist aber auch menschlichen Eingriffen vorbehalten. Was ist zu beachten, was ist gewünscht? Hier sind Wikipedianer gefragt, um die Entwickler von Acrolinx zu beraten und ihnen zu helfen, einen Wikipedia-spezifischen Regelsatz und Terminologie aufzubauen. Erst danach kann die Software der Autorenschaft zum alltäglichen Gebrauch angeboten werden.

Hast du Lust und Interesse, daran mitzuwirken? Dann trage dich auf der Seite Wikipedia:Autorensoftware ein, dort findest du auch weitere Informationen zum Thema. (DB (WMDE), 19.10.2011)

Es gibt jedoch nicht nur gute Seiten an diesem Projekt: der Hauptkritikpunkt ist, dass die Software voraussichtlich nicht unter einer freien Lizenz stehen wird. Deswegen wird auch Kritik laut. (I-ius, 22.10.2011)

Checkuser-Wahl beginnt

Wie bereits angekündigt, werden nach etlichen Diskussionen und einer aufregenden Vorbereitungszeit die Checkuser-Berechtigten (CU) doch jetzt gewählt – siehe die CU-Wahl Oktober/November 2011. In den dazugehörigen Diskussionen wurde deutlich hervorgehoben, wie wichtig dieses Amt ist, zumal es sich hier um die zweitgrößte Sprachversion der Wikipedia handelt.

Was die Checkuser-Berechtigten tun, dürfte allgemein bekannt sein: Beispielsweise im Falle, dass überprüft werden sollte, wer aus welchem Benutzerkonto editiert und andere Benutzer beleidigt oder diffamiert (und möglicherweise sich hinter einer sog. „Socke“ versteckt), können die Berechtigten auf die ansonsten nicht zugänglichen Daten zugreifen und die Frage – meist – klären. Dies erfordert allerdings einen sehr vorsichtigen Umgang mit den Personendaten, daher werden Kandidaten gesucht, die auch das entsprechende Vertrauen der Gemeinschaft haben.

Zusätzlich soll bei dieser Wahl die Anzahl der Berechtigten aufgestockt werden. Die Kandidaten, die eine breite Zustimmung der Gemeinschaft erhalten haben, müssen dann noch gegenüber einzelnen Beauftragten der Wikimedia Foundation ihre Identität offenlegen.

Wir rufen alle auf, die sich für diese verantwortungsvolle Arbeit interessieren, sich auf die Kandidatenliste (s. oben) zu setzen. (jkb, 17.10.2011)

Briefmarken am Eingang der Löschhölle

Datei:Stamp Germany 2002 MiNr2275 Freiwillige Feuerwehr.jpg
Wiki burns for stamps

Es besteht die ernste Gefahr, dass mehrere tausend Bilder von Briefmarken gelöscht werden. Einige WP-Juristen sind nämlich der Ansicht, dass Briefmarken keine amtlichen Werke sind, also die veröffentlichten Bilder im Amtsblatt nicht mit den Briefmarken selbst gleichgesetzt werden dürfen. Zwar gibt es ein Landgerichtsurteil, das die Bilder „freigibt“, aber die juristische Fachliteratur sei ganz überwiegend anderer Meinung, heißt es. Auch wer selbst nie Briefmarken gesammelt hat, wird die Aussicht auf eine solche Massenlöschung bedrückend und empörend finden. Eine geduldige Lektüre des Diskussionsverlaufs wird trotzdem empfohlen. (Aa, 17.10.2011)

2012 kommt der Wiki-Cup in die deutschsprachige Wikipedia

Der WikiCup

Bereits seit 2007 wird in unserer großen Schwester, der englischsprachigen Wikipedia, alljährlich der ganz große Wettbewerb um den WikiCup unter den Top-Autoren ausgetragen. Über das gesamte Jahr treten die Autoren der Wikipedia gegeneinander in einem Wettstreit um die besten Artikel, Hauptseitenerwähnungen und Reviews gegeneinander an. Der Wettbewerb 2011 befindet sich derzeit in der Endrunde mit den letzten 8 Finalisten – Einzelheiten habe ich in meinem Blog dargestellt. Angetreten sind 2011 etwa 130 Autoren, von denen über 4 Runden durch ein Ausscheidungs-System die letzten 8 Spieler übrigblieben, die nun in einem spannenden Finale nochmal alles Wikipedianer-Mögliche geben.

2012 soll der Run auf diesen Cup auch in der deutschsprachigen Wikipedia stattfinden. Eine Basisseite ist angelegt, zur Diskussion stehen die Kategorien, in denen Punkte gemacht werden können, und das Regelwerk, das jedoch eine möglichst hürdenfreie und einfache Teilnahme gewähren soll. Zur Beteiligung sind alle eingeladen, die Lust haben, dieses neues Spiel in die Wikipedia zu integrieren. Natürlich dürfen sich auch bereits die ersten Interessenten eintragen – immerhin soll die erste Runde am 1. Januar 2012 mit mindestens 32 unerschrockenen Teilnehmern starten. (AR, 15.10.2011)

Vierländer-Stammtisch in Aachen

Auch für Wikipedianer ohne Führung unerreichbar. Drauf setzen darf man sich erst recht nicht …

Am vergangenen Samstag trafen sich in der Stadt des Wassers und der Könige (Urbs Aquensis, Urbs Regalis), gemeinhin als Aachen bekannt, über zwanzig Wikipedianer und zwei Wikipedianerinnen aus Luxemburg, Belgien, den Niederlanden und Deutschland zum ersten Dreiländereck-Stammtisch. Befürchtungen in Hinblick auf eventuelle Verständigungsprobleme erwiesen sich als unbegründet, es wurde munter in Deutsch (durchaus in verschiedenen Varietäten) und Niederländisch durcheinander gesprochen, so wie es am Besten funktionierte. Ab und an diente ein wenig Englisch als Brückensprache, so wie es der Namensgeber unseres Treffpunktes, ein gewisser Magellan, wohl auch gehalten hätte. So kam es trotz der vielen Anwesenden gar nicht erst zu Grüppchenbildungen. Eine kleinere Vorhut ließ dem gemütlichen Beisammensein noch einen ausführlichen Gang durch die Altstadt vorausgehen, sie sahen u. a. verschobene Kulissen (denkmalgeschützte Fassaden), einen wehrhaften Schmied, Kaffeebohnen-Rokoko, Einkaufstouristen, eine überfüllte Pfalzkapelle und eine Aachener Kaffeestube. Zu vereinzelten Printenkäufen soll es auch gekommen sein. Die Gesprächsthemen reichten wikipediatypisch von „Wer liefert die beste Soap in der WP?“ über den Bildfilter, Adminkandidaturen hin zu belgischen Regierungskrisen. Bei der Gelegenheit wurde wieder einmal deutlich, dass die Vulva auf der Hauptseite europaweit für Amüsement und Diskussionen sorgte. Interessanterweise scheinen die einzelnen Chapter die immer gleichen Probleme und Aufreger zu beschäftigen, ein weiterer Austausch und Zusammenarbeit wurden deshalb gewünscht. Alles in allem eine Veranstaltung, die zur Wiederholung einlud – vielleicht in Eupen, sobald das belgische Chapter gegründet ist? (K./al., 11.10.2011)

Hurra, die „Benutzerin“ ist da!

Ein angemeldeter Teilnehmer beim Projekt zur Erstellung einer Enzyklopädie Wikipedia wird von der Software liebevoll „Benutzer“ genannt, weil: Wir „benutzen“ ja mit unseren „Benutzer-Konten“ die Mediawiki-Software, um so eine Art Lexikon zu produzieren. Das führt gerne mal zu Missverständnissen, denn die teilweise bereits recht brauchbaren Artikel dieses Lexikon-Projektes werden ja von Lesern schon heute „benutzt“, um Trivia und weitere wertvolle Informationen zu finden. Ja gut, auch die Wikipedia-Autoren „benutzen“ sicherlich hin und wieder die eigenen Artikel, aber warum nennt die Software sie nicht „Autor“, „Bearbeiter“, „Wikipedianer“, sondern „Benutzer“? Auch Begriffe wie „Mitarbeiter“, „Beitragender“, „Wikipedist“, „Akteur“, „Lektor“, „Schreibsklave“, „Redakteur“, „Beiträger“, „Wiki-Nerd“, „Schreiberling“, „Texter“, „Heinzelmännchen“, „Wikifant“, „Arbeiter“, „Editor“, „Wikinaut“, „Schreibknecht“, „Angemeldeter“, „Armer Irrer“, „Schreiber“, „Arbeitskraft“, „User“, „Tölpel für die Gemeinschaft“, „Erzidealist“, „Anwender“, „Wikiworker“, „Enzyklopädist“, „Mitmacher“, (siehe z. B. Wikipedia:Umfragen/Umfrage zur Benennung der Mitarbeiter) konnten sich aus verschiedensten Gründen gegen den „Benutzer“ nicht durchsetzen. Sonderlich sexy ist das nicht, und missverständlich obendrein (s.o.), aber irgendwie blieb es halt dabei.

Wie dem auch sei (und um langsam mal aufs Thema zu sprechen zu kommen): Wer in seinen „Benutzer“-Einstellungen bei Geschlecht „weiblich“ angegeben hat, wird seit dem neuesten Mediawiki-Update im Seitennamen der „Benutzer“seite und „Benutzer“diskussion tatsächlich als „Benutzerin“ bezeichnet. Der Wunsch danach bestand schon lange, doch da es a) eh kaum Benutzerinnen gibt, diese b) teilweise keinen Wert darauf legen oder c) ihre persönlichen Informationen extra möglichst geheim halten, da außerdem d) dieses Problem die englische WP mit ihren „Wikipedians“ nicht betrifft, sondern nur popelige Schwesterprojekte wie Deutsch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Polnisch, etc. und schließlich e) die Wikimedia Foundation ohnehin besseres zu tun hat (Spenden sammeln, sich selbst verwalten, Bildfilter, Mitarbeiter beschäftigen, …), ging es in der Sache lange nicht wirklich voran. Erst mit der „Gendergap-Debatte“ (wo verstärkt der Frage nachgegangen wurde, warum so wenige Frauen mitmachen, ob das völlig egal, ob das schlecht oder gar sehr schlecht ist, und was man tun kann) Anfang dieses Jahres kam wirklich Bewegung in die Angelegenheit. Nun denn, dann also herzlich willkommen, ihr „Benutzerin“nen! (X-W, 9.10.2011)

WP:Die falsche Version in ebendieser gesperrt!

Achtung, WP:Die falsche Version wurde soeben in ebendieser gesperrt. Ein Angriff von Humorbefreiten (laut Benutzerseiten vermutlich rheinische Sauertöpfe, die ja bekanntlich nur einmal im Jahr ein Späßchen verstehen) führte dazu, dass die Seite fast einen Monat lang vandaliert war, bevor das Imperium mit Verweis auf eine überstandene Löschdiskussion zurückschlug. Damals hatten Wikipedianer eben noch Spaß bei der Arbeit! Die Erinnerung daran soll jetzt getilgt werden?

Was kommt als nächstes? Der WP:OMA-Test wird auf WP:Laientest verschoben und jeglicher Hinweis auf die Herkunft des Namens (Abkürzung für eine Person ohne mindeste Ahnung vom jeweiligen Thema) wird aus der Seite getilgt? Ach Mist, wurde auch schon gekapert WP:Wie schreibe ich einen guten Geschichtsartikel wird „korrigiert“? Könnte ja jemand falschverstehn. Was ist mit WP:ELKE? War mal lustig, hat jetzt ausgedient, oder? Und wer versteht heute, wo die Löschdiskussionsseiten doch praktisch tot sind, überhaupt noch das Löschkandidaten-Bingo?

Vermutlich gehts dann im Artikelnamensraum weiter: Wie lange gibts noch Scherzartikel wie Heidi in Japan, Kuhschubsen, Liste von Filmen, in denen Schach vorkommt, Buddhismus in Estland, Liste der Johannes-Nepomuk-Darstellungen in Waidhofen an der Ybbs, Homosexualität in Monaco, Bayern-Dusel, Liste der betroffenen Merkmale des Gutachtens zur Auslegung des Verbotes von Qualzüchtungen, Liste von Filmen mit Bezug zu Berlin? Wehret den Anfängen! (X-W, 8.10.2011)
Update: Die Ereignisse überschlagen sich, die Seite ist bereits wieder entsperrt (Logbuch), ihre Zukunft aber noch offen. (X-W, 8.10.2011)

Ergebnisse der zweiten Stewardwahl 2011

Heute Nacht endete die zweite Wahl im Jahre 2011 für die Position der Wikimedia Stewards. Von den 19 Kandidaten, die vor drei Wochen angetreten waren, schied ein Kandidat aufgrund fehlender Identifizierung gegenüber der Wikimedia Foundation, ein anderer auf eigenen Wunsch schon vor der Wahl aus. Nach Entfernung ungültiger Stimmen durch das Wahlkommittee und andere Freiwillige erreichten acht der übrig gebliebenen 17 Kandidaten eine Zustimmung von 80 % (ohne Wertung neutraler Stimmabgaben) und die benötigten 30 Unterstützerstimmen (siehe auch das Ergebnis). Unter ihnen befindet sich auch ein deutschsprachiger Kollege, Axpde, der Administrator auf Wikimedia Commons ist. Die weiteren erfolgreichen Kandidaten sind Bencmq (Singapur), Bennylin (Indonesien), Quadell (Ohio, USA), Quentinv57 (Frankreich), Trijnstel (Niederlande), Vituzzu (Italien) und Wikitanvir (Bangladesch). Mit Trijnstel ist außerdem eine zweite Frau in das nun 43 Personen große Team gewählt worden. Seit der letzten Wahl im März sind Manuelt15 (Dominikanische Republik) und Guillom (Frankreich) zurückgetreten, Mardetanha (Iran) und Barras hatten zwischenzeitlich eine Auszeit genommen/nehmen müssen und Dferg (Spanien) ließ sich weltweit in MarcoAurelio umbenennen. Auch im kommenden Februar/März wird erneut eine Stewardwahl stattfinden, in der dann auch die bisherigen Stewards (abgesehen von den gerade neu gewählten) zur Wiederwahl stehen. (DH, 7.10.2011)

WMDE startet „Bilderschatz“

WMDE-Logo
WMDE-Logo

Auf der WikiCon in Nürnberg und im Monatsbericht September wurde es bereits vorgestellt – ein neues Förderprogramm von Wikimedia Deutschland startet unter dem Namen „Bilderschatz“ (mehr hier).

Erstmals richtet sich damit ein Angebot vorwiegend an die umfangreiche Gruppe derjenigen, die Wikipedia und ihre Schwestern bebildern. Ob Fotoprojekte, Digitalisate, Stifterkampagnen – die Möglichkeiten, Bilder, Videos und Töne für Wikimedia-Projekte zu gewinnen, sind zahlreich und auch an Ideen mangelt es nicht. Probleme bereiteten oft mangelnde technische Ausstattungen, fehlende finanzielle Mittel oder logistischer Aufwand. Durch die Bereitstellung von Equipment, aber auch finanziell oder organisatorisch steht euch nun „Bilderschatz“ zur Verfügung, um kurzfristig realisierbare und überschaubare Projekte schnell und unbürokratisch umzusetzen.

Erfreulicherweise geht „Bilderschatz“ bereits mit den ersten laufenden Projekten an den Start: das bereits im Sommer stattgefundene Projekt „Fotoflug Los Angeles“ steht derzeit vor der Upload-Phase seiner reichen Bildausbeute und aktuell läuft das Spezialprojekt „Stifterkampagne Pilze“, das über eine Ansprache in Print- und Online-Fachmedien Bilder von Pilzen bei Externen anwirbt und diesen einen Upload-Service bietet. Mögen diese Projekte den Anstoß zu vielen weiteren geben.

„Bilderschatz“ ergänzt das bisherige Angebot von Wikimedia Deutschland zur Unterstützung der Community um einen wichtigen Aspekt. Wir freuen uns darauf, dass es ebenso intensiv und erfolgreich genutzt wird wie das Literaturstipendium, das Förderprogramm Redaktionstreffen und das offene Community-Budget. Hiho, let’s go! (DB (WMDE), 06.10.2011)

Wiki Loves Monuments: Auswertung, Runde 1

Immer wieder tauchen Fragen zu Upload-Zahlen und Beteiligung bei Wiki Loves Monuments auf. Zeit also, mit der Auswertung zu beginnen und einen Blick auf die Statistiken zu wagen. Einige Zahlen – etwa die genaue Anzahl der eingereichten Fotos – sind im Moment noch nicht abschließend bekannt, da noch Aufräumarbeiten laufen. Zum Ende des Wettbewerbszeitraums waren jedenfalls 165.604 Dateien in die Kategorie Images from Wiki Loves Monuments 2011 einsortiert.

Akkumulierte Uploads aller teilnehmenden Nationen

Auch wenn es angesichts der unterschiedlichen Einwohner- und Denkmalzahlen dabei wenig fair zuging, waren doch die Uploads pro Teilnehmerland ein häufig nachgefragter und diskutierter Punkt. Das „Rennen“ um die ersten Plätze war schnell entschieden, hier führte zunächst Polen, dann Frankreich, bevor zum Beginn der zweiten Wettbewerbswoche Deutschland übernahm. Frankreich hielt sich sicher auf dem zweiten Rang und baute zusammen mit Deutschland den Vorsprung auf das übrige Feld aus.

Spannend wurde es im „Kampf um Platz drei“, wo sich dank ihrer Erfahrung und diverser Aktionen die Niederlande mit den deutlich größeren Ländern Spanien und Polen ein spannendes Rennen lieferten. Noch zu dieser Gruppe gehört auch das viel kleinere Portugal.

Tägliche Uploads für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Besonders interessant ist die Verteilung der Uploads über den Wettbewerbszeitraum, die für Deutschland, Österreich und die Schweiz im zweiten Diagramm dargestellt sind. Anzumerken wäre hier aus deutscher Sicht, dass der erste große Peak am 18. September auf den Bot-unterstützten Teil-Upload einer großen Bildspende zurückgeht, während das Mittelhessen-Projekt einigen Anteil an den starken Zuwächsen in der letzten Woche hat. Aus diesem Projekt wurden über 4.600 Fotos in den Wettbewerb eingereicht, weitere Uploads werden in den kommenden Wochen noch folgen.

Ein Schwerpunkt von Wiki Loves Monuments war es, auch neue Benutzer zur Teilnahme aufzurufen. Einsame Spitzenreiter war hier das im Laufe des Septembers noch hinzugestoßene Sankt Petersburg, das stellvertretend für Russland teilnahm: Über 90 % der 356 Teilnehmer waren zuvor noch nicht in den Wikimedia-Projekten aktiv. Erfolgreich waren auch Portugal mit 84 % sowie Polen und Rumänien mit jeweils etwa 80 % neuen Benutzern. Mit seinen für die Organisatoren beeindruckenden 72 % Neulingen liegt Deutschland nur im Mittelfeld, Österreich hält mit 66 % gerade noch den Anschluss, während die Schweiz trotz fast 50 % zuvor nicht angemeldeten Teilnehmern schon weit abgeschlagen ist. Weitere Zahlen gibt es auf dem Toolserver.

Wie genau es zu diesen erfreulichen Zahlen gekommen ist, wird sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene Gegenstand der nun beginnenden Evaluation sein. Alle neuen Teilnehmer werden in den kommenden Tagen eine kleine Botschaft auf ihrer Diskussionsseite finden, in der sie auch eingeladen werden, sich weiter zu beteiligen. Ob es gelingt, auf diese Weise dauerhaft Mitarbeiter zu gewinnen, wird die Zeit zeigen – dank dem nun in seinen Grundfunktionalitäten gewohnten Upload-Wizard und nicht zuletzt auch dem Mentorenprogramm, auf das die Teilnehmer ausdrücklich hingewiesen werden, dürften die Chancen nicht all zu schlecht stehen.

In den kommenden Wochen sollen in dieser Reihe noch die Ergebnisse einzelner Projekte sowie weitere interessante Entwicklungen dargestellt werden. (Cd, 5.10.2011)

Wikipedia-Blackout in Italien

Screenshot der Hauptseite der italienischen Wikipedia, 4. Oktober

Die italienische Wikipedia ist derzeit für Schreib- und Lesezugriffe blockiert. Alle Aufrufe werden auf eine zentrale Seite (de) umgeleitet. Grund für die ungewöhnliche Protestaktion ist ein Gesetzentwurf der italienischen Regierung, der unter Anderem eine „Verpflichtung für Websites, innerhalb von 48 Stunden kommentarlos jegliche Korrektur am Inhalt vorzunehmen, die der Antragsteller im Interesse seiner Reputation fordert“ vorsieht. Dabei muss der beanstandete Inhalt entfernt und ohne unabhängige Prüfung der Text des Beschwerdestellers eingefügt werden. Es droht eine Strafe von 12.000 €. Obwohl für Wikipedia US-amerikanische Rechtsprechung gilt, könnte das Gesetz auf in Italien lebende Wikipedia-Autoren Anwendung finden. Umgesetzt würde es zur beliebigen Löschung großer Teile der Enzyklopädie führen.

Der Protest, der etwa eine Woche vor geplantem Beschluss des Gesetzes sehr kurzfristig umgesetzt wurde, hat bereits jetzt für heftige Diskussionen auf der Mailingliste foundation-l gesorgt. Zahlreiche italienische, und erste internationale Medien haben über den Streik berichtet. Die Wikimedia Foundation hat ihre prinzipielle Unterstützung für die Proteste zum Ausdruck gebracht, hält sich jedoch bedeckt, ob sie die Lesesperre für den richtige Weg hält. (Inko, Tob, 4.10.2011)

Nachtrag: Die Wikimedia Serbia hat sich mit der italienischen Community solidarisch erklärt und zu Protesten vor italienischen Botschaften und Konsulaten aufgerufen. Eine Stellungnahme der deutschsprachigen Wikimedia-Vereine liegt noch nicht vor. (MaB, 5.10.2011)

Nachtrag2: Weitere Statements sind von Jimbo Wales, Kat Walsh, Mike Godwin und der Foundation in deren blog ergangen.(g via Tinz, 5.10.2011)

Nachtrag3: Alle Wikipedianer, die sich mit dem Protest der italienischen Wikipedia solidarisch erklären möchten, können hier unterzeichnen. (Anneke, 5.10.2011)

Nachtrag4: Eine Protestseite auf Facebook gegen das Gesetz zählt mittlerweile mehr als 200.000 Unterstützer. (Voyager, 5.10.2011)

Nachtrag5: Zu Kommentaren in der nationalen Presse siehe den Pressespiegel. (DH, 5.10.2011)

Nachtrag6: Italienische Wikipedia wieder online, allerdings mit einer großen Sitenotice. Als Reaktion auf Änderungsvorschläge, nach denen nur noch Online-Nachrichtenseiten vom Gesetz betroffen sein sollen, wurde der Lese- und Schreibzugriff wiederhergestellt. (Tob, 6.10.2011)

Bildfilterdiskussion: Ein aktueller Blick in die Blogosphäre

Hinweis: Dieser Beitrag bezieht sich hauptsächlich auf die Diskussion ab dem 28. September, ältere Blogposts dürfen aber gerne von jedermann/jederfrau ergänzt werden, ebenso solche, die die Autorin übersehen haben sollte.

Am 28. September veröffentlichte Sue Gardner einen Blogbeitrag unter dem Titel On editorial judgment, and empathy. Sie thematisiert in diesem Beitrag Fragen der redaktionellen Verantwortung, des Einfühlungsvermögens und der aktuellen Diskussionskultur rund um den Bildfilter. Als Antwort hierauf verfasste Southpark am 29. September den Beitrag Sorry, Sue Gardner, but the image filter question exactly asks, who is in charge: Dieser beinhaltet Fragen spezifischer moralischer Sichtweisen und die Frage der Content-Kontrolle. Achim Raschka veröffentlichte ebenfalls am 29. September einen Offenen Brief unter dem Titel A story about a vulva picture - an open letter to Sue Gardner. Achim skizziert in ihm die Entstehungsgeschichte des umstrittenen Artikels Vulva, den Sue Gardner unter anderem als Anlass für ihr Blogposting nahm. Der französische Kollege Alexander Doria schrieb am 30. September in seinem Beitrag Out of the blue über die Diskussion innerhalb der französischen Wikipedia und wirft die Frage auf, ob der Bildfilter nicht ein nachrangiges Problem sei und andere Probleme dringender gelöst werden sollten. Liesel schließt vorläufig am 2. Oktober mit seinem Beitrag Bildfilter, in dem er auf die besondere Problematik der Kategorisierung der Bilder eingeht.

Ältere Beiträge:

(Anneke, 2.10.2011)

WLM mit 166.000 Bildern abgeschlossen!

Am Ende des ganzseptembrigen Bebilderungswettbewerbs „Wiki loves monuments 2011“ in 18 europäischen Ländern ist der inoffizielle Endstand von 166.000 Fotos erreicht worden. Für Denkmäler aus Deutschland wurden 29.672 Fotos hochgeladen (1135 Teilnehmer), für Österreich 11.762 Bilder von 344 Teilnehmern und für die Schweiz kamen 7.880 Uploads von 238 Teilnehmern. In den letzten 24 Stunden des Wettbewerbs, am Freitag, dem 30. September, wurden allein 26.000 Bilder hochgeladen, die Server hielten stand! Die technischen Voraussetzungen waren in den Ländern sehr unterschiedlich, verschiedentlich müssen die Bilder noch nachkategorisiert werden, in einigen Ländern ist das nicht mehr nötig. Im Oktober wird die Vorjury zusammentreten um eine qualitativ repräsentative Auswahl für die Hauptjury des Wettbewerbs zusammenzustellen.

In den letzten Tagen wurde der Vergleich angestellt, ob dieser Wettbewerb in irgendeiner Weise von rekordverdächtiger Bedeutung wäre und wurde im Guinness-Buch-der-Rekorde fündig: Die Metrophotochallenge (nur schwedisch) erbrachte 160.000 Bilder und 2008 hat eine japanische Lebensversicherung einen dreimonatigen Wettbewerb veranstaltet, bei dem über 120.000 Bilder hochgeladen wurden. Somit wären wir auch damit bereits Weltrekordler.

Auf den ersten Blick war es also eine wirklich erfolgreiche Veranstaltung. Das Ziel der Veranstalter wurde deutlich übertroffen. Allerdings gibt es auch einige Wermutstropfen. Es haben „nur“ 18 Länder teilgenommen, diese sind identisch mit den Ländern, welche auch im laufenden Jahr ihren geschützten Kulturgüterbestand in Form von Listen und Artikeln eingebracht haben. Einige Länder wie Italien konnten nicht mitmachen, weil Gesetze es dort letztlich verbieten, Bilder von Denkmälern hochzuladen. Ausnahmen sind nur antike Stätten, aber auch nur dann, wenn nicht ein Straßenschild oder ein Plakat im Weg steht.

Einen weiteren Mangel erkennt man auch daran, dass offenbar nur ein kleiner Teil der Fotografen neu in das Projekt eingestiegen ist. Die überwältigende Mehrheit der Bilder kamen von den bekannten Leuten. Auch in der Erstellung der Denkmallisten blieben die Wikipedianer weitestgehend unter sich. Auch hier muss überlegt werden, wie man solche Wettbewerbe so organisieren kann, dass man neue Mitmacher auf Dauer gewinnen kann. Die Österreicher standen bei diesem Wettbewerb unter Zeitdruck, lieber wäre es ihnen gewesen, wenn sie die Denkmallisten noch weiter hätten vervollständigen können und dann erst einen Fotowettbewerb zu machen.

Das Ergebnis war trotzdem vor allem für Österreich beeindruckend, im Verhältnis zu ihrer Einwohnerzahl liegen sie im Gesamtergebnis ganz vorne (nach den einwohnerschwachen Ländern Andorra, Estland und Luxemburg), was die Anzahl der Bilder betrifft aber auch was die Zahl der Mitarbeiter an den Denkmallisten sowie am Wettbewerb selbst betrifft. Die Organisatoren werden sich noch genau überlegen, welche Ziele man sich für die nächsten Veranstaltungen setzen wird, und wie man diese mit vielleicht neuen Strukturen verbessert umsetzt.

Noch etwas Statistik (Einwohner/hochgeladenem Photo): Andorra (70), Estland (435), Portugal (680), Österreich (715), Schweiz (1.030), Niederlande (1.227), Belgien (1.872), Schweden (1.860), Luxemburg (2.081), Polen (2.268), Frankreich (2.596), Deutschland (2.755), Spanien (2.841), Rumänien (3.772), Norwegen (4.060), Ungarn (6.896), Dänemark (7.253) und Russland als einwohnerstärkstes Land mit 32.927 Einwohner/hochgeladenem Bild. Hu, 02.10.2011

Ergänzung: In Deutschland waren fast 72 % der Uploader bisher noch nicht angemeldete Benutzer, sie haben über 23 % der Bilder beigetragen. In Österreich haben 66 % neue Nutzer 30 % der Bilder hochgeladen, in der Schweiz betragen die Zahlen 50 % und 17 %. Für weitere Informationen siehe diese Statistik. (Cd, Gp)

1911, 1961, 2011: Bildfilter-Geschichten „im Namen des Volkes“

Was Penis-Keramiker im Global South machen, geht im European South – in der einstigen Kolonialmacht Portugal – noch lange nicht.

Nach Protesten von Marktfrauen will die Verwaltung der portugiesischen Stadt Aveiro bis zum kommenden Montag eine 2,47 Meter hohe Penis-Statue abgebaut haben, die sechs Wochen lang für die dortige Internationale Keramik-Biennale werben sollte. Das Werk der 37-jährigen Künstlerin Umbelina Barros steht am Eingang des Fischmarktes und hält offenbar schamhafte Kunden ab. „Es ist fast so, als ob wir ins 19. Jahrhundert zurückgekehrt wären, als die Frauen sogar die Knöchel bedecken mussten und man selbst bei Kunstausstellungen keine Nacktbilder zeigen konnte“, klagte die Kulturstadträtin Maria da Luz Nolasco. Trotz des Wettbewerbs-Namens Wiki loves monuments wurde kein Bild des umstrittenen Kunstwerks hochgeladen; es ist sicherlich die derzeit ungeschützteste Skulptur des Landes.

Lehmbrucks Kniende: Prinzip des maximalen Erstaunens!

Letzte Woche eröffnete im Lehmbruck-Museum in Duisburg eine Ausstellung zum 100. Geburtstag der Knienden von Wilhelm Lehmbruck; die Statue ist ein Wahrzeichen der Stadt. Gegen die Aufstellung dieser „krankhaften Skulptur“ hatten seinerzeit in Duisburg konservative Zeitungen monatelang u. a. „im Namen der Kunst, der Sittlichkeit und des Taktes“ protestiert. Und vor 50 Jahren, am 22. September 1961, kam im dänischen Louisiana Museum für Moderne Kunst durch einen Unfall eine Taube ums Leben, als sich im Zuge eines Happenings die große Skulptur Studie für einen Weltuntergang Nr. 1 von Jean Tinguely selbst zerstörte. Die tote Taube, im Polizeiauto zur Obduktion gefahren und von mehreren Tierärzten untersucht, löste einen tagelangen Shitstorm gegen moderne Kunst aus.

Moores Liegende – die lokale Kultur will sie im Abseits.

Aber warum nach Dänemark? Nach Stuttgart, ebenfalls 1961! Große Aufregung, als dort exponiert im Oberen Schlossgarten vor der Eröffnung der Bundesgartenschau Henry Moores „monströse“, „abstoßende“ Liegende Aufstellung fand. 1967 wurde die Plastik zur Verharmlosung um- und auf einen höheren Sockel gesetzt und schließlich an der Staatsgalerie hingestellt, endgültig weg vom Getümmel. Ein Sieg „konformistischen Denkens“, wie es 1979 im Katalog zur Duisburger Ausstellung Im Namen des Volkes. Das „gesunde Volksempfinden“ als Kunstmaßstab hieß, dem die vorstehenden Beispiele entnommen sind. Aa, 01.10.2011

Update: In Aveiro hat die Künstlerin ihre Figur (Foto) jetzt selbst abgebaut und weggebracht. Aa, 04.10.2011

Neu auf Wikisource im Oktober

In loser Reihe wird die Autorin monatlich über bemerkenswerte Neuzugänge der kleinen Schwester berichten...

Ein Schmankerl für's Auge sind die Kinderbücher von Lothar Meggendorfer, z.B. Die brave Bertha und die böse Lina (um 1890). Die Werke von Walter Benjamin wurden jüngst gemeinfrei, diesen Monat frisch auf den Tisch: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (Dritte Fassung) (1939). Die Thalia hingegen war eine Zeitschrift in drei Bänden und insgesamt 12 Heften, die Friedrich Schiller zwischen 1785–1791 herausgab. Zu bestaunen ist sie hier. (Anneke, 1.11.)

Persönliche Filter sind gut gegen Wissen

„So lange du ins geschönte La-La Land steuerst, hält Google deine Hand und macht deine Meinung zur Wahrheit.“ Ein Beitrag bei Clean Technica verdeutlicht, wie personengebundene Filter die Realität verzerren. Die Propaganda einer winzigen Minderheit würde zur scheinbaren Wahrheit. „Der Bürgerkrieg gegen die Wissenschaft wird so weit verstärkt, dass unser Überleben in Gefahr gerät, weil er unser Engagement für Veränderungen untergräbt.“ (via Fefe) nA 1.Nov.2011

Wiki Loves Monuments: Österreichische Preisträger

Das Siegerbild zeigt die doppelläufige Wendeltreppe der Grazer Burg

Pünktlich zum Monatsende stehen auch die Preisträger aus Österreich fest. Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern! (Cd, 31.10.)

Kurzer Test für Herbstkampagne

Zur Vorbereitung der Spendenkampagne fand am 31.10. erneut ein kurzer Test statt. Zwei Stunden lang wurde ein Spendenbanner geschaltet, wie immer nur sichtbar für nicht-eingeloggte Nutzer. Diesmal ging es um das Testen zweier verschiedener Layouts des Spendenformulars. Wer erfahren möchte, warum was getestet wird, kann sich hier informieren. Die Ergebnisse des Tests werden sowohl auf meta als auch auf unserer Testseite veröffentlicht und erläutert. TS (WMDE), 31.10.2011

Änd hier ahr ße risalz off ße Dschörmen Dschurrie

Den herbstlichen Schreibwettbewerb der deutschsprachigen Wikipedia hat Kopilot mit seinem Artikel Massaker von Katyn gewonnen. Gleichfalls auf ganz hohem Niveau die Nächstplatzierten Dreyfus-Affäre von BS Thurner Hof und Morbus Fabry von Kuebi. Gewinner des begleitenden Publikumspreises ist Zensur in der Bundesrepublik Deutschland von Zietz vor dem Muppets-Song von Felistoria.
Die Jury dankt diesen und allen anderen Teilnehmer(inne)n für ihre Beiträge zur Verbesserung unseres gemeinsamen Hobbys. Die nächste Gelegenheit, sich am SW mit tollen Artikeln zu beteiligen, besteht im März 2012. Www, 30.10.2011

Er hat geschrieben

… lese ich oft, wenn von einer Benutzerin die Rede ist. Na ja, kann ich – auch bei Wahlen zur Administratorin – schließlich nicht erwarten, dass andere die jeweilige Diskussionsseite der Benutzerin lesen und dort finden, dass er kein Er, sondern eine Sie ist. Wann immer sie aber möchte, dass alle wissen, dass sie eine Sie ist, hat sie es jetzt leichter: Es gibt jetzt für jede(n) sichtbar in der Wikipedia auch Benutzerinnen. Und jede, die als solche zu erkennen sein möchte, kann sich zu erkennen geben, indem sie in ihren Einstellungen unter Benutzerdaten – Basisinformationen das Geschlecht auf weiblich setzt. So wird aus dem Benutzer für alle sichtbar eine Benutzerin: Sie bekommt eine Seite als Benutzerin und wird mit ihren Änderungen in Beobachtungslisten als Benutzerin erkannt. Und wer das dann noch ignoriert, dem ist auch nicht mehr zu helfen. B.in A. 30.10.2011

Audiochat für Wikipedianer

Traditionell dominiert im Internet die Text­kommunikation. Da es scheinbar noch keinen Versuch zur Etablierung von Sprachkonferenzen in der Wikipediagemeischaft gab, soll das hiermit geändert werden. Details finden sich unter WP:Audiochat. (R., 28.10.2011)

Stellenangebote für Wikidata

Für das Projekt „Wikidata“ hat WMDE elf Stellen ausgeschrieben. Gesucht werden je ein Projektleiter und -manager, Community-Verantwortlicher, Qualitätsbeauftragter, Systemadministrator und sechs Programmierer (generisches Maskulinum). (MN, 27.10.)
die Ausschreibungen gibts nur auf englisch?? (RalfR, 1.11.)

Ergebnisse der Umfrage unter Wikipedia-Autorinnen

Sarah Stierch hat laut Selbstbeschreibung die Ergebnisse einer nicht-wissenschaftlichen Umfrage unter weiblichen Wikipedia-Autoren der englischsprachigen Wikipedia veröffentlicht. Die Teilnehmerinnen waren durchschnittlich 31 Jahre alt, mehrheitlich Single und verfügten über einen gehobenen Bildungsabschluss. Auf die Frage, welche Maßnahmen zur besseren Beteiligung von Frauen an der Wikipedia beitragen könnten, nannten 48% eine bessere Öffentlichkeitsarbeit und Förderprogramme, 39% die Existenz von weiblichen Sprecherinnen und 32% die verstärkte Übernahme von speziellen Rollen innerhalb der Projekte wie Administration, OTRS u.s.w. 17% der Befragten waren nicht daran interessiert, dass sich Frauen verstärkt an Wikipedia beteiligen. Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage können hier nachgelesen werden. (Anneke, 26.10.)

Großer Lasttest für den Fundraiser

Der Countdown läuft: Nur noch wenige Wochen, dann beginnt die jährliche Spendenkampagne. Die überragende Unterstützung durch Tausende von Spendern ist technisch eine ordentliche Herausforderung. Um sicher zu gehen, dass unsere Systeme für den hoffentlich großen Ansturm gerüstet sind, müssen wir diese zuvor unter voller Auslastung testen. Diese Feuerprobe steht heute an: Für sechs Stunden werden wir ab 12:00 vier verschiedene Spendenbanner auf Wikipedia schalten. Wie immer werden sie für angemeldete Benutzer nicht sichtbar sein. Die Ergebnisse des ersten Tests werden wie immer sowohl auf meta als auch auf unserer Testseite erläutert. TM (WMDE), 26.10.2011

Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik

Fernab von neutralen Standpunkten und freiem Wissen startet mal wieder eine Alternative zu Wikipedia-Projekten. Diesmal bindet eine Enzyklopädie hunderte Wissenschaftler. Haben wir ein Imageproblem? (nA, 23.10.)

Weiße Tüte gegen Bildfilter

Datei:WhitePaperbag.jpg

Das White Bag Movement wächst ständig: Immer mehr Wikipedianer gestalten ihre Benutzerseite um und übernehmen die seitenfüllende Abbildung einer weißen Papiertüte als Zeichen des Protests gegen die Einführung von Bildfiltern durch die Wikimedia Foundation. Als dezente Alternative stehen seit heute auch zwei Babel-Bausteine bereit, die man nach dieser (auch in einer weiblichen und einer geschlechtsneutralen Variante) oder mittels jener Anleitung auf der eigenen Benutzerseite einbinden kann. (A., 22.10.)

Wiki Loves Monuments: Die ersten Preisträger

Bereits gestern wurden die prämierten Fotos aus Schweden im internationalen Blog veröffentlicht. Sieger ist ein Bild der 1911 erbauten Villa Jamtbol. Die anderen teilnehmenden Nationen werden ihre Preisträger im Laufe der nächsten Wochen bekanntgeben, spätestens zum 31. Oktober müssen die jeweils zehn besten Fotos an die internationale Jury weitergegeben werden.
Update: Auch die Siegerbilder aus Polen stehen nun fest: Blogbeitrag. (Cd, 19.10.)

WissensWert - Bis zu 5.000 Euro für mutige Projekte

Wikimedia Deutschland startet die zweite Runde des Ideenwettbewerbes "WissensWert". Ausgewählten Initiativen stellen wir bis zu 5.000 Euro für die Umsetzung ihrer Ideen bereit. Bis zum 17. November 2011 könnt ihr Projektideen einreichen, die der Erstellung, Sammlung und Verbreitung Freien Wissens dienen. Wir sprechen damit zum einen die Wikipedia-/Wikimedia-Community an, zum anderen explizit auch externe Gruppen, die sich für diese Ziele einsetzen. (NE (WMDE), 18.10.2011)

3. kurzer Test für kommenden Fundraiser

Heute um 14:00 Uhr findet der dritte Test für die kommende Spendenkampagne statt. Wie immer wird das Banner nur für nicht-eingeloggte Nutzer zu sehen sein. Wer mehr darüber erfahren möchte, warum wir testen, der kann sich hier informieren. (TM (WMDE), 18.10.2011)

Das Schulprojekt unterwegs

Das Wikipedia-Schulprojekt war in den letzten Wochen auf mehreren Lehrertagungen und Messen präsent, um neue Kontakte zu knüpfen und um sein Angebot noch bekannter zu machen. Den Anfang machte Mitte September die Medienbildungsmesse in Frankfurt am Main, der Medienkompetenztag in Kiel schloss sich an, und der vorläufig letzte Termin war der Bildungskongress „Lernen bewegt“ auf der Frankfurter Buchmesse, bei der übrigens das Wikipedia-Buch vorgestellt wurde. Die Nachfrage nach Workshops für eine kritische Einführung in die Arbeit mit Wikipedia an Schulen und Universitäten war groß. Die Präsentation des Schulprojekts auf Tagungen hat sich als sehr effizient erwiesen; die dort entstandenen Kontakte führen sehr häufig zu Veranstaltungen. Anfragen an das Schulprojekt werden unter schule@wikimedia.de erbeten. Auch wer Lust auf eine Mitarbeit als ehrenamtlicher Referent hat, wende sich an diese Adresse. (A. 15.10.)

Update: Wikimedia Deutschland beginnt nun auf wikibooks Lehrmaterial für den Umgang mit Wikipedia im Unterricht zu erarbeiten. Die Inhalte sollen in den nächsten Monaten kollaborativ entstehen. Hast du Lust mitzuschreiben? Wir freuen uns über deine Unterstützung! (EK(WMDE), 18.10.2011)

Veranstaltungshinweis für ehemalige KAS-Stipendiaten

Auf der Medientagung der Konrad-Adenauer-Stiftung wird morgen (16. Oktober 2011) in Köln unter dem Titel Was Google wirklich sucht, wen Facebook wirklich vernetzt, was Wikipedia wirklich weiß über die „Kontrollfunktion des Journalismus in Sachen Web 2.0“ diskutiert. Teilnehmende der Podiumsdiskussion sind Sebastian Christ, Wolfgang Stock und Christoph Kappes, Moderator ist Christian Echle. (IP, 15.10.2011)

Vorbereitungen für die Checkuser-Wahlen laufen

In gut zwei Wochen, am 1. November, startet die Nominierungsphase für die nächsten Checkuser-Wahlen. Ein guter Zeitpunkt, um sich an den Vorbereitungen auf Wikipedia:Checkuser/Wahl und dazugehöriger Diskussionsseite zu beteiligen. Und auch ein guter Zeitpunkt, um sich erste Gedanken über mögliche Kandidaten oder auch eine eigene Kandidatur zu machen. (lzy, 12.10.2011)
(Die Wahl beginnt - siehe WP:Kurier#Checkuser-Wahl beginnt) jkb

2. kurzer Test für den Fundraiser 2011

Am heutigen Montag wird um 14:00 der zweite einstündige Test für den kommenden Fundraiser stattfinden. Das Jimmy-Wales-Banner wird dabei ausschließlich unangemeldeten Nutzern angezeigt. Warum der Test stattfindet und warum noch weitere durchgeführt werden, erfahrt ihr hier. (TM (WMDE), 10.10.2011)

Redaktion Meta: Ruhe sanft?!

Nur drei Monate nach der Gründung wurde die Redaktion vor zwei Tagen für inaktiv erklärt. Will wirklich niemand den Einstieg in die WP erleichtern helfen? Die Aufräumarbeiten sind schon weit gediehen, jetzt könnte angepackt werden... (ctlx, 10.10.2011)

Foundation hält an ihrer Position zur Einführung eines Bildfilters fest

Am Wochenende tagte das Board of Trustees der Wikimedia Foundation in San Fransisco. Im Anschluss veröffentlichte Ting Chen eine E-Mail, in der verdeutlicht wird, dass das Board an seiner Position festhält und gleichzeitig die Communitys zu einem konstruktiven Dialog auffordert. Die Frage, ob der Filter auf allen Sprachversionen installiert werden soll, wurde auf Nachfrage mit „Ja“ beantwortet. (Anneke, 9.10.2011)

Artikelassistent

Die Umfrage sagt deutlich (82:31), dass ein Artikelassistent in der deutschsprachigen Wikipedia eingeführt werden soll. Wer Lust dazu hat, kann sich bei mir melden. (I-ius, 8.10.2011)

Happy Halloween!

Das „Halloween-Special“ startet in Runde drei! Gesucht werden auch dieses Mal neu erstellte Artikel zu unheimlichen und mysteriösen Themen bzw. Aspekten (Horror, Splatter, Mystery, Crime, Monster & more). Passend zum Fest sollen diese den Besuchern der Wikipedia-Startseite eine angenehme Gänsehaut-Atmosphäre verpassen. Die vier schönsten neuen Artikel, die diesen Kriterien entsprechen, werden am 31. Oktober 2011 für einen Tag die Rubrik „Schon gewusst“ schmücken.

So wurden am 31. Oktober der letzten beiden Jahre ein englisches Geisterhaus, eine mysteriöse Mordserie, ein sagenumwobenes Fabelwesen, kaltherziger Mörder, ein Folterinstrument, ein Heißgetränk, eine Art der Totenbehandlung und der Nachbar von nebenan auf der Hauptseite vorgestellt.

In übermäßiges Erstaunen oder Grauen wollen wir unsere Leser aber dennoch nicht versetzen – die Artikel müssen „echt“ und belegt sein, fiktive Themen à la Michael Myers, Familie Cullen & Co. werden nicht akzeptiert. Natürlich sollen die Texte den üblichen Standards der Wikipedia inklusive der Erfüllung unserer Relevanzkriterien entsprechen. Dabei sind Miniaturen, die ohne größeren Aufwand an einem Abend ohne Scream-Queens oder der traditionellen Simpsons-Halloween-Episode erstellt werden können, durchaus gewünscht. Wer sich ein Bild davon machen will, was Wikipedianer unheimlich oder erstaunlich finden, kann im Kuriositätenkabinett stöbern; Ideen für neue Artikel liefern vielleicht die entsprechenden Seiten in den anderen Sprachversionen.

Vorschläge werden bis einschließlich 28. Oktober 2011 auf Wikipedia Diskussion:Hauptseite/Schon gewusst angenommen. Die Auswahl der vier Artikel, die am 31. Oktober auf der Hauptseite erscheinen werden, wird von einer unabhängigen Jury ausgewürfelt. Die vier ausgezeichneten Autoren erhalten als Belohnung einen liebevoll gestalteten Babelbaustein. (Ticket, 7.10.2011)

Wikipedia-Streik – aus italienischer Sicht

Auf m:Wikimedia Forum/Italian Wikipedia#First afterthoughts hat ein Italiener, User:Gianfranco, die Situation zum 6./7. Oktober 2011 beschrieben. Am 12. kommt die Abstimmung und laut Text haben sich alle politischen Parteien in einem bestimmten Ausschuss für die Änderung des Gesetzesvorhabens ausgesprochen. (G, 7.10.2011)

Update: Die Abstimmung wurde verschoben. Die große Sitenotice in der it:WP wurde entfernt.(G, 14.10.2011)

Wikimedia Deutschland verlost 10 Karten für die Frankfurter Buchmesse

Anlässlich der Veröffentlichung des Wikipedia-Buches verlost Wikimedia Deutschland 10 Wochenendkarten für die Frankfurter Buchmesse. Um an der Verlosung teilzunehmen, sendet uns bitte eine E-Mail an publikationen@wikimedia.de mit dem Betreff „Buchmesse“. Die Absender der ersten zehn E-Mails erhalten jeweils eine Karte als PDF zum selbst ausdrucken. Mehr dazu im entsprechenden Blog-Beitrag. (BM (WMDE), 5.10.2011)

HTTPS auf allen Wikimedia-Wikis

Alle Wikimedia-Wikis sind ab heute über HTTPS erreichbar. Dies ermöglicht ein Surfen, ohne dass Passwörter oder Daten von Benutzer-Sessions gestohlen werden können. Wer dies nutzen möchte, der steige zukünftig über https://de.wikipedia.org ein. (Anneke, 3.10.2011)

… Oder installiere https-everywhere; Eine Browsererweiterung der Electronic Frontier Foundation, die alle Adressen von reichweitenstarken Seiten automatisch durch die verfügbare https-Schnittstelle ersetzt. (g, 4.10.2011)

Und wieder ist eine Navileiste blau

Heute, am Tag der Deutschen Einheit, kann sich kaum jemand vorstellen, wie unterschiedlich die Briefmarkenausgaben des geteilten Nachkriegsdeutschland waren. Der letzte fehlende Artikel wurde heute eingestellt. Damit hat NobbiP wieder einmal ein Kapitel fast im Alleingang fertiggestellt. Wikipedia sagt Danke!(Nightflyer, 03.10.2011)

Verschwommene Bilder statt Filter

Beispiel-Bild: Der Artikel Penis

Björn Höhrmann hat auf der Mailingliste foundation-l eine experimentelle Alternative zum geplanten Bildfilter vorgestellt: Statt einzelne Bilder auszublenden, werden alle Bilder verschwommen dargestellt, bis man mit dem Mauszeiger über sie fährt. Der zu Demonstrationszwecken veröffentlichte Javascript/CSS-Code funktioniert derzeit mit Opera und Firefox und kann mit der eigenen vector.js / vector.css getestet werden (js, css). (Tob, 3.10.2011)