Diplomat Stelzer neuer Chef der Antikorruptionsakademie

Die im niederösterreichischen Laxenburg ansässige Internationale Antikorruptionsakademie (IACA) bekommt einen neuen Leiter. Der Gouverneursrat der Akademie habe den österreichischen Diplomaten Thomas Stelzer für zunächst vier Jahre ernannt, schreibt das Nachrichtenmagazin „profil“ in seiner aktuellen Ausgabe. Laut einer Aussendung der IACA wird Stelzer sein Amt am 2. März antreten.

Der 1955 geborene Stelzer war unter anderem Beigeordneter Generalsekretär in der Abteilung für Wirtschafts- und Sozialfragen bei den Vereinten Nationen in New York, Ständiger Vertreter Österreichs bei den in Wien ansässigen internationalen Organisationen und zuletzt Botschafter in Portugal.

In seiner neuen Tätigkeit will Stelzer den Fokus auf die Stärkung der Themen Ausbildung und Forschung in der IACA, die Implementierung der UNO-Konvention gegen Korruption (UNCAC) sowie die Wiederherstellung der finanziellen Stabilität der Organisation legen, hieß es in der Aussendung.

Unsichere finanzielle Situation

Die Rechercheplattform Addendum hatte Ende vergangenen Jahres von Finanzproblemen der Akademie berichtet, die 2011 auf Initiative Österreichs gegründet worden war. Österreich war demnach seither auch der größte Geldgeber. Die IACA sprach zuletzt von einer unsicheren Situation, da finanzielle Unterstützung einzelner Staaten nicht zustande gekommen sei. Die wenigsten der 76 Mitglieder (73 Staaten und drei internationale Organisationen) zahlten signifikante Beiträge.

Die IACA forscht über Korruptionsbekämpfung und bietet Kurse und akademische Studiengänge in diesem Bereich an. Sie finanziert sich auch zum Teil über Lehrgangskosten und wirbt um Beiträge und Spenden aus privater Hand, wobei die Geldgeber den Zielen der Akademie nicht zuwiderlaufen oder ihren Ruf infrage stellen dürfen.