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Kommunaler Ökotourismus am Wenchi-KraterseeProjektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Kommunaler Ökotourismus am Wenchi-Kratersee
Ausgangssituation
Die landschaftliche Schönheit des Wenchi-Kratersees in der Nähe von Addis Abeba zieht seit langem Besucher an. Das Gebiet wird am Wochenende von Äthiopiern und auch Ausländern besucht, die Wanderungen unternehmen oder auch nur die spektakuläre Aussicht auf den Kratersee genießen möchten. Die Bevölkerung im Bereich des Kratersees ist nahezu vollständig von der Landwirtschaft abhängig und nutzt selbst steile Hanglagen zum Anbau von Getreide und Kartoffeln. Die natürliche Hochlandvegetation fällt der Brandrodung zum Opfer. Auf längere Sicht läuft das Gebiet Gefahr, seiner natürlichen Schönheit durch Erosion und Verlandung des Sees beraubt zu werden. Ein lokaler Investorin möchte nun ein Hotel einrichten und Gastronomie am Kraterrand anbieten. Allerdings wurden wenig angepasste Gebäude errichtet und ein steiler Fahrweg am Kraterrand ausgeschoben, der zu einer Erosionsrinne ausgewaschen wurde. Zudem verkaufte die Bevölkerung zunehmend illegal Land an die Investorin, die wiederum den allgemeinen Zugang zu den Thermalquellen beschränken möchte. Die hieraus resultierenden Konflikte zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen sowie auch ungeschicktes Verhalten von örtlichen Protagonisten gegenüber Touristen führten zu Frustrationen bei vielen Besuchern und gefährden die Nutzung der eigentlich dringend gebrauchten Einnahmequelle für die örtliche Bevölkerung. ZielZiel des gemeinsam von der äthiopischen Commission of Culture and Tourism und der GTZ durchgeführten Projektes ist die Entwicklung, Umsetzung und Erprobung eines Konzept für einen konfliktfreien kommunalen Ökotourismus am Wenchi-Kratersee, welches die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen einbezieht. Die gewonnenen Erfahrungen sollen auch für andere touristische Gebiete in Äthiopien nutzbar gemacht werden. VorgehensweiseDas Projekt begann mit einem gemeinsamen Workshop von staatlichen Beamten aus zuständigen Behörden, Vertretern der örtlichen Bevölkerung und dem Hotelinvestor. Dort wurden die Ziele, Chancen und Konfliktpotentiale des Tourismus am Wenchi-Kratersee erörtert. Die drei beteiligten Gruppen verständigten sich über ihre jeweiligen Interessen, Aufgaben und Rechte. Die Vertreter der örtlichen Bevölkerung wurden in der Folge bei der Gründung einer „Wenchi Ecotourism Association“ (WETA) unterstützt, die die geregelte und konfliktfreie Durchführung der drei touristischen Hauptaktivitäten im Gebiet sicherstellen soll: Führung und Begleitung von Touristen, Pferde- und Bootsvermietung. Die GTZ führte Trainingsmaßnahmen durch und unterstützte die WETA bei ihrer internen Organisation. Darüber hinaus wurde in Zusammenarbeit mit den staatlichen Stellen für Tourismusförderung verschiedenes Werbematerial produziert, ein Internetauftritt ist in Vorbereitung. Geplante weitere Aktivitäten umfassen:
Wirkung – Was bisher erreicht wurdeDie Qualität der Dienstleistungen rund um den Tourismus am Wenchi-Krater See hat sich erheblich verbessert, davon profitieren Kunden und Anbieter. Besucher werden von ausgebildeten Touristenführen der WETA empfangen und individuell beraten. Für Führer sowie Pferde- und Bootsbenutzung gibt es günstige Festpreise. Die Wanderführer besitzen englische Sprachkenntnisse und können auch zu den Themen Natur, Geographie, Kultur und Religion Auskünfte erteilen. An den Hauptstraßen der Region ist die Zufahrt zum Touristengebiet ausgeschildert. Die Einkommenssituation hat sich für rund 50 Familien erheblich verbessert. An manchen Wochenenden besuchen bis zu 100 Touristen das Gebiet und geben insgesamt bis zu 500 Euro aus, was in der traditionellen Landwirtschaft dem Einkommen aus etwa 1000 bezahlten Arbeitstagen entspricht.
Weiterführende Informationen
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