Aufschwung am US-Jobmarkt hält an - Immobilienmarkt mau

Donnerstag, 19. Januar 2012, 17:20 Uhr
 

Washington (Reuters) - Am US-Arbeitsmarkt geht es aufwärts: Die Amerikaner stellten in der vorigen Woche so wenig neue Anträge auf Arbeitslosenhilfe wie seit fast vier Jahren nicht mehr.

Die Zahl sank um 50.000 auf 352.000, teilte das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Weniger gab es zuletzt im April 2008. Der Rückgang war sogar der stärkste seit mehr als sechs Jahren. Von Reuters befragte Analysten hatten nur einen Rückgang auf 385.000 erwartet. In den vergangenen vier Wochen lag der Schnitt bei 379.000. "Am Arbeitsmarkt geht schrittweise nach oben", sagte Analyst Liam Dalton von Axiom Capital Management. Im Dezember hatte die Wirtschaft 200.000 neue Stellen geschaffen. Die Arbeitslosenquote fiel auf 8,5 Prozent.

WOHNUNGSMARKT WEITER AM BODEN - INFLATIONSRATE SINKT

Für Enttäuschung sorgten Daten vom Immobilienmarkt. Im Dezember wurden überraschend wenig Wohnhäuser gebaut. Ihre Zahl sank um 4,1 Prozent zum Vormonat auf eine aufs Jahr hochgerechnete Rate von 657.000. Experten hatten 680.000 erwartet. "Der Immobilienmarkt dümpelt weiter vor sich hin. Es wird wohl auf Jahre hinaus keine Erholung geben", sagte Lindsey Piegza von FTN Financial.

Die US-Verbraucher, die wegen des besseren Arbeitsmarktes wieder an Zuversicht gewinnen, bekommen Rückenwind für ihren Konsum auch dank nachlassenden Preisdrucks. Die jährliche Inflationsrate sank im Dezember auf 3,0 Prozent, teilte das Arbeitsministerium mit. Im September hatte sie mit 3,9 Prozent noch ein Drei-Jahres-Hoch erreicht, im November lag sie bei 3,4 Prozent. Das gibt der Notenbank Federal Reserve nach Einschätzung von Experten mehr Spielraum für eine weitere Lockerung der Geldpolitik, um die Wirtschaft anzuschieben. Die Zentralbanker entscheiden kommende Woche über weitere Hilfen.

Von November auf Dezember blieben die Verbraucherpreise im Durchschnitt unverändert. Experten hatten ein Plus von 0,1 Prozent erwartet. "Die US-Verbraucherpreise zeigen im Dezember kaum Inflationsdruck an", betonte Christoph Balz von der Commerzbank.