Österreichischer Kanzler- Merkels "Ja" zu ESM-Banklizenz möglich

Montag, 6. August 2012, 08:02 Uhr
 

Wien (Reuters) - Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann geht davon aus, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel ihren Widerstand gegen eine Bankenlizenz für den Rettungsschirm ESM aufgeben wird, wenn nur dadurch der Euro gerettet werden kann.

"Ich rechne damit, dass, wenn der Schutz für den Euro notwendig ist, die deutsche Bundeskanzlerin auch den nächsten Schritt mitgehen wird", sagte Faymann der österreichischen Zeitung "Kurier" laut Online-Ausgabe. Auf den Einwand der Zeitung, Merkel sei gegen eine solche Lizenz, sagte Faymann: "Das hatten wir schon, dass die deutsche Kanzlerin im Laufe einer politischen Diskussion ihre Meinung geändert hat, immer zum Schutz des Euro." Merkel habe schon oft Diskussionen damit begonnen, dass sie sich etwas nicht vorstellen könne "und zum Schluss waren ihr der Euro und Europa wichtig genug".

"Das Risiko des beschränkten Schutzschirms ist eine unvorhergesehene Katastrophe für ein Land", sagte Faymann. Dies gelte vor allem für den Fall, dass man dieses Instrument (der Banklizenz) nicht rechtzeitig zur Verfügung habe. "Um in der Sprache der Bergsteiger zu bleiben: Wir sind ein Team in Europa, aber es besteht die Gefahr, dass uns in einer schwierigen Lage das richtige Seil fehlt, und das weiß auch die deutsche Kanzlerin."