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Vom Einigungsvertrag 1990 bis in die Gegenwart

2023

  • Johannes Neuer wird Direktor und ständiger Vertreter des Generaldirektors in Leipzig.

  • 111 Jahre nach der Gründung der Deutschen Nationalbibliothek feierten wir das Jubiläum mit 111 Geschichten aus der Nationalbibliothek in unserem Blog und mit vielen Veranstaltungen an unseren Standorten sowie virtuell im Netz.

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  • Die Freiburger Historikerin Helke Rausch hat eine politische Zeitgeschichte der Deutschen Bibliothek geschrieben, die die bisherigen 2018 erschienenen Werke zur Geschichte der Deutschen Nationalbibliothek komplettiert. Das Buch ist 2023 im Wallstein Verlag erschienen.
    Wissensspeicher in der Bundesrepublik. Die Deutsche Bibliothek in Frankfurt am Main 1945-1990

2020
Frank Scholze wird Generaldirektor der Deutschen Nationalbibliothek.

2018
Das Deutsche Exilarchiv 1933–1945 eröffnet in Frankfurt am Main die Dauerausstellung „Exil. Erfahrung und Zeugnis“. Im Juni werden zwei wissenschaftliche Studien zur Geschichte der Deutschen Bücherei in Leipzig vom Kaiserreich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs und während sowjetischer Besetzung und DDR-Zeit veröffentlicht.

Sören Flachowsky, „Zeughaus für die Schwerter des Geistes“. Die Deutsche Bücherei während der Zeit des Nationalsozialismus

Christian Rau, „Nationalbibliothek“ im geteilten Land. Die Deutsche Bücherei 1945–1990

2015
Alle Titeldaten der Deutschen Nationalbibliothek sowie die Normdaten der Gemeinsamen Normdatei (GND) sind unter einer Creative-Commons-Zero-Lizenz frei verfügbar. Ab dem 1. Oktober werden Medienwerke nach dem neuen Standard Resource Description and Access (RDA) erschlossen. Der Lizensierungsservice Vergriffene Werke startet.

2013
Die virtuelle Ausstellung „Künste im Exil“ wird freigeschaltet. Das Netzwerkprojekt wurde unter Federführung des Deutschen Exilarchivs 1933–1945 erarbeitet und wird stetig erweitert.

2012
Mit 100 Veranstaltungen feiert die Deutsche Nationalbibliothek ihr 100-jähriges Bestehen. Der offizielle Festakt findet am 3. Oktober am Gründungsstandort Leipzig statt. Die Bundesrepublik Deutschland würdigt das Jubiläum mit einer Gedenkmünze und einer Sonderbriefmarke.
Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum eröffnet die Dauerausstellung „Zeichen – Bücher – Netze: Von der Keilschrift zum Binärcode“. Die Gemeinsame Normdatei (GND) geht in Betrieb.

Video: Das Gedächtnis der Nation: 100 Jahre Deutsche Nationalbibliothek

2011
Am 9. Mai wird in Leipzig der Erweiterungsbau eröffnet: Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum bezieht moderne Räume, das Deutsche Musikarchiv sowie die anderen Bereiche der Bibliothek erhalten klimatisch optimierte Magazine. Der Gesamtbestand in Leipzig umfasst 16,4 Millionen Einheiten.

2010
Die Deutsche Nationalbibliografie wird als kostenfreie Online-Zeitschrift angeboten. Eine neue Bibliografie-Reihe, die Reihe O für Online-Publikationen, wird eingeführt. Das Deutsche Musikarchiv zieht von Berlin an den Standort Leipzig um.

2009
Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum begeht seinen 125. Geburtstag. Der Kataloganreicherungsdienst, der digitalisierte und durchsuchbare Inhaltsverzeichnisse zur Verfügung stellt, startet.

2008
Michael Fernau wird Direktor und ständiger Vertreter der Generaldirektorin in Leipzig. Im Oktober erlässt die Bundeskanzlerin die Pflichtablieferungsverordnung, die die bisherige Pflichtstückverordnung ablöst.

2006
Am 29. Juni tritt das „Gesetz über die Deutsche Nationalbibliothek“ in Kraft. Wichtigste Neuerung ist die Erweiterung des Sammelauftrags auf Netzpublikationen. Außerdem benennt das Gesetz die Bibliothek mit ihren Häusern in Leipzig, Frankfurt am Main und Berlin in Deutsche Nationalbibliothek um.

2004
Die Deutsche Nationalbibliografie geht online und ist im Internet für Recherchezwecke frei verfügbar.

2002
Über den Börsenverein des Deutschen Buchhandels wird mit deutschen Verlagen die freiwillige Ablieferung von Netzpublikationen vereinbart. Der Börsenverein übergibt Der Deutschen Bibliothek die Bestände seiner Bibliothek und seines Historischen Archivs.

2001
Birgit Schneider wird Direktorin und ständige Vertreterin der Generaldirektorin in der Deutschen Bücherei in Leipzig.

2000
Zum Jahresbeginn wird die Bibliothek Systembetreiber für die Zeitschriftendatenbank (ZDB). Am 1. Juni übernimmt Die Deutsche Bibliothek die Standardisierungsarbeit vom ehemaligen Deutschen Bibliotheksinstitut und gründet die Arbeitsstelle für Standardisierung als eigene Organisationseinheit sowie den Standardisierungsausschuss.

1999
Dr. Elisabeth Niggemann wird Generaldirektorin Der Deutschen Bibliothek. Ute Schwens wird Direktorin und ständige Vertreterin der Generaldirektorin in Frankfurt am Main.

1997
Die Deutsche Bibliothek in Frankfurt am Main zieht mit rund 6 Millionen Medieneinheiten in ihr neues Gebäude an der Adickesallee um.

1996
Irmgard Spencker wird ständige Vertreterin des Generaldirektors in der Deutschen Bücherei in Leipzig.

1995
Die Deutsche Bibliothek ist online: die erste Homepage im Internet wird freigeschaltet.

1993
Die Bibliothekssoftware CBS, ein Client-Server-System, wird eingeführt.

1992
Die Anne-Frank-Shoah-Bibliothek der Deutschen Bücherei in Leipzig wird der Öffentlichkeit vorgestellt und zur Nutzung freigegeben.

1991
Am 3. Januar erscheint das erste Heft der gemeinsamen Deutschen Nationalbibliografie. Das Musikinformationszentrum des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR wird in das Deutsche Musikarchiv in Berlin integriert.

1990
Mit der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober werden Deutsche Bücherei und Deutsche Bibliothek zu der Institution Die Deutsche Bibliothek zusammengefasst. Generaldirektor ist Professor Klaus-Dieter Lehmann. Der ständige Vertreter des Generaldirektors in Leipzig ist Dr. Gottfried Rost, in Frankfurt am Main Kurt Nowak.

Die Deutsche Bücherei und die Deutsche Bibliothek von Kriegsende bis 1989

1988
Professor Klaus-Dieter Lehmann wird Generaldirektor der Deutschen Bibliothek in Frankfurt am Main. Die „Deutsche Bibliographie" erscheint erstmals auf CD-ROM.

1986
Der Restaurierungswerkstatt der Deutschen Bücherei in Leipzig wird die Funktion eines Zentrums für Konservierung und Restaurierung der IFLA (International Federation of Library Associations and Institutions) übertragen.

1985
Die Deutsche Bücherei in Leipzig wird ISBN-Agentur (International Standard Book Number) der DDR.

1982
Die „Verordnung über die Pflichtablieferung von Druckwerken an die Deutsche Bibliothek" wird neu gefasst. In Leipzig wird der Magazinturm eingeweiht, der Medienbestand der Deutschen Bücherei umfasst 7,4 Millionen Einheiten.

1977
In der Deutschen Bücherei in Leipzig wird die nationale ISSN-Agentur (International Standard Serial Number) der DDR eingerichtet.

1976
Professor Dr. Günther Pflug wird Generaldirektor der Deutschen Bibliothek in Frankfurt am Main.

1973
Die Verordnung zur Pflichtablieferung von Musiknoten und Musikschallplatten an das Deutsche Musikarchiv in West-Berlin tritt in Kraft. Die Deutsche Bibliothek in Frankfurt am Main tritt dem internationalen ISSN-Netzwerk (International Standard Serial Number) bei und gründet das nationale ISSN-Zentrum.

1971
Die Deutsche Bücherei in Leipzig beginnt, die „Deutsche Nationalbibliographie“ mit EDV-Unterstützung zu erstellen.

1970
Der Deutschen Bücherei in Leipzig wird durch den Bibliotheksverband die Funktion der „Leit- und Koordinierungseinrichtung für Bibliographie und bibliographische Arbeit in der DDR" übertragen.
Die bisherige Deutsche Musik-Phonothek in West-Berlin wird als Deutsches Musikarchiv der Deutschen Bibliothek in Frankfurt am Main eingegliedert.

1969
Der Bundestag beschließt das „Gesetz über die Deutsche Bibliothek". Die Bundesrepublik Deutschland wird alleiniger Unterhaltsträger. Die Deutsche Bibliothek in Frankfurt am Main, jetzt rechtsfähige bundesunmittelbare Anstalt des öffentlichen Rechts, wird zur zentralen Archivbibliothek der Bundesrepublik. Die Ablieferung von Pflichtexemplaren erhält erstmals eine bundesgesetzliche Rechtsgrundlage, nachdem bereits in den 1950er-Jahren in einzelnen Bundesländern und auch in der DDR entsprechende Verpflichtungen für die Verlage geregelt worden waren.

1966
Die Deutsche Bibliothek in Frankfurt am Main beginnt, ihre Bibliografien mit EDV-Unterstützung zu erstellen.

1964
Die Materialien des Deutschen Papiermuseums Greiz werden in die Sammlungen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums integriert.

1961
Professor Dr. Helmut Rötzsch wird Hauptdirektor (ab 1964 Generaldirektor) der Deutschen Bücherei in Leipzig. Er hat dieses Amt bis 1990 inne.

1959
Die Restbestände der Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig werden in das Deutsche Buch- und Schriftmuseum integriert.
Die Deutsche Bibliothek in Frankfurt am Main zieht in den Neubau an der Zeppelinallee. Die Bestände umfassen rund 480.000 Einheiten. Professor Dr. Kurt Köster wird ihr neuer Direktor.

1955
Die Pflichtablieferung von Druckerzeugnissen an die Deutsche Bücherei in Leipzig wird für die DDR durch eine Anordnung geregelt. Curt Fleischhack wird neuer Hauptdirektor der Deutschen Bücherei.

1952
Die Deutsche Bibliothek wird eine Stiftung des öffentlichen Rechts. Stifter sind das Land Hessen und die Stadt Frankfurt am Main. Die Bundesrepublik Deutschland und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels beteiligen sich. Alle vier sind Unterhaltsträger.

1950
Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum wird der Deutschen Bücherei in Leipzig eingegliedert.

1949
Bei einem Treffen von Hanns Wilhelm Eppelsheimer mit dem Schutzverband Deutscher Schriftsteller in der Schweiz entstand 1948 der Plan zur Gründung einer „Bibliothek der Emigrationsliteratur". Die Mitglieder stellen ihre im Exil veröffentlichten Werke für die Sammlung zur Verfügung. Daraus geht schließlich das Deutsche Exilarchiv 1933–1945 hervor.

1947
Die Deutsche Bibliothek wird juristisch eine Einrichtung des Buchhandels und der Stadt Frankfurt am Main. Professor Hanns Wilhelm Eppelsheimer wird ihr erster Direktor.

1946
Dr. Georg Kurt Schauer, Heinrich Cobet, Vittorio Klostermann und Professor Hanns Wilhelm Eppelsheimer initiieren die Neugründung einer deutschen Archivbibliothek mit Sitz in Frankfurt am Main. Dem Vorschlag schließen sich die Landesvertreter des Buchhandels in der amerikanischen Zone an. Die Stadt Frankfurt sichert personelle und finanzielle Unterstützung zu, und die amerikanische Militärregierung gibt ihre Zustimmung. Die Bibliothek erhält am 4. November offiziell den Namen „Deutsche Bibliothek" und nimmt in der ehemaligen Rothschildschen Bibliothek am Untermainkai ihre Arbeit auf.

Damit existieren im geteilten Deutschland zwei Bibliotheken, die als Nationalbibliotheken für die spätere DDR und die BRD fungieren. Und es erscheinen zwei nationalbibliografische Verzeichnisse, von denen die junge Ausgabe im Westen noch viele Jahre des Aufbaus vor sich hat.

1945
Im November wird die Deutsche Bücherei wiedereröffnet. Durch die Teilung Deutschlands in vier Besatzungszonen kann sie allerdings nicht mehr uneingeschränkt ihrem nationalen Sammelauftrag gerecht werden.

Von der Gründung der Deutschen Bücherei bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs

1943
Bei einem Luftangriff wird die Bibliothek stark beschädigt und in der Folge für die Benutzung geschlossen. Rund 1,6 Millionen Bände werden ausgelagert.

1942
Der Sammelauftrag wird auf Übersetzungen deutscher Werke, fremdsprachige Werke über Deutschland (Germanica), Musikalien (Noten) und Kunstblätter erweitert.

1940
Mit dem „Gesetz über die Deutsche Bücherei Leipzig" wird die Bibliothek aus der Obhut des Börsenvereins entlassen. Sie wird zu einer rechtsfähigen Anstalt des öffentlichen Rechts.

1935
Eine Anordnung der Reichskulturkammer verpflichtet die ihr unterstellten Verbände, Verlage und Einzelpersonen, ihre Schriften an die Deutsche Bücherei abzugeben.

1933
Die Deutsche Bücherei, die bis dahin zum Reichsministerium des Innern gehört, wird dem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda unterstellt. Dienststellen der NSDAP halten Einzug, um die Maßnahmen zur kulturellen und geistigen Gleichschaltung zu überwachen. Verbotene und unerwünschte Literatur, wie zum Beispiel Exil-Literatur, wird der allgemeinen Nutzung entzogen.

1931
Erstmals erscheint die „Deutsche Nationalbibliographie" in den Reihen A (Neuerscheinungen des Buchhandels) und B (Neuerscheinungen außerhalb des Buchhandels).

1924
Dr. Heinrich Uhlendahl wird neuer Leiter der Deutschen Bücherei. Er hat das Amt bis zu seinem Tod 1954 inne.

1921
Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig überträgt der Deutschen Bücherei die Bearbeitung des „Täglichen Verzeichnisses der Neuerscheinungen" und des „Wöchentlichen Verzeichnisses der erschienenen und der vorbereiteten Neuigkeiten des Buchhandels".

1917
Professor Dr. Georg Minde-Pouet übernimmt die Leitung der Deutschen Bücherei.

1916
Das in den Kriegsjahren 1914 bis 1916 erbaute repräsentative Gebäude der Deutschen Bücherei am Deutschen Platz wird am 2. September feierlich eingeweiht.

1913
Die Deutsche Bücherei nimmt ihre Tätigkeit im Deutschen Buchhändlerhaus auf. Die Stadt Leipzig und das Königreich Sachsen stellen Mittel für Personal- und Sachkosten zur Verfügung. Der Börsenverein sagt zu, dass die sammelpflichtigen Drucke von den Verlagen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Zum Direktor wird Dr. Gustav Wahl berufen, der den Bau des Hauses und die Organisation der Sammlungen bis 1916 maßgeblich begleitet.

1912
Die Stadt Leipzig, das Königreich Sachsen und der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig schließen einen Vertrag über die Gründung der Deutschen Bücherei mit Sitz in Leipzig. Ihre Aufgabe ist, die gesamte vom 1. Januar 1913 an erscheinende deutsche und fremdsprachige Literatur des Inlandes und deutschsprachige Literatur des Auslandes zu sammeln, zu verzeichnen und für die Benutzung zur Verfügung zu stellen.

Letzte Änderung: 12.12.2023
Kontakt: webredaktion@dnb.de

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