Ridley Scott zum Achtzigsten :
Der selbstleuchtende Sehnerv

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Auch Überreste des uralt Bösen zeigt er als Nachrichten von Künftigem: Ridley Scott beim Dreh von „Alien: Covenant“.
Manchmal prägt ein Regiestil ein ganzes Genre – so wie bei Fords Western oder Hitchcocks Thrillern. Ridley Scott wohnt in der Science Fiction. An diesem Donnerstag wird er 80 Jahre alt.

Von massenwirksamen Filmschaffenden erwartet man, dass sie malen, das heißt: mit imposanten Flächen Tiefe suggerieren. Ridley Scott aber zeichnet lieber, das heißt: Er begrenzt und bestimmt Gewicht mittels Umrissen.

In der Dokumentarserie „Prophets Of Science Fiction“ (2011), die er produziert und moderiert hat, kann man ihn schreiben und zeichnen sehen, während er über die Großen des Genres spricht, über Robert A. Heinlein, Isaac Asimov, George Lucas, seine zeitlose Verwandtschaft von morgen: Einen ausdrucksvollen Roboterkopf kritzelt er da fast zerstreut, eine streng steile Stadt wirft er hin, als wäre er dort gewesen, und daneben liest man in seiner graziös-schwungvollen Schreibschrift ebenso sachliche wie evokative Zwischentitel, etwa: „Vision of future“.

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