Irak :
Islamistische Rebellen auf dem Vormarsch

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Falludscha: Ein Al-Qaida-Kämpfer vor einem in Brand gesetzten Polizeifahrzeug
Im Irak vergrößert sich die Macht der islamistischen Rebellen immer weiter. Die Städte Ramadi und Falludscha sind in Teilen in der Hand von mit Al Qaida verbündeten Milizen.

Islamistische Rebellen haben die Kontrolle über Teile der irakischen Städte Ramadi und Falludscha übernommen. Beobachter berichteten am Donnerstag, dutzende Lastwagen mit schwer bewaffneten Männern würden durch die Straßen im Osten Ramadis fahren und über Lautsprecher Lieder spielen, in denen die Extremistengruppe Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIL) verherrlicht werde. Sicherheitskräfte waren auf den Straßen der Stadt, in der am Montag gewaltsam ein Protestlager aufgelöst worden war, nicht zu sehen.

Laut einem Vertreter der Sicherheitskräfte brachten die Kämpfer der mit dem Terrornetzwerk Al Qaida verbündeten Gruppe auch die Hälfte von Falludscha unter ihre Kontrolle. Die andere Hälfte werde von bewaffneten Stammesangehörigen kontrolliert. Am Mittwoch hatten Aufständische in Falludscha vier Polizeiwachen in Brand gesetzt und hunderte Häftlinge befreit. Auch zwei Militärfahrzeuge wurden in Brand gesetzt und Waffen gestohlen.

In Ramadi hatte die Polizei am Montag ein Protestlager sunnitischer Regierungsgegner geräumt. Bei anschließenden Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Bewaffneten wurden mindestens 14 Menschen getötet. Aus Protest gegen die Räumung legten 44 irakische Parlamentarier ihre Mandate nieder. Ministerpräsident Nuri al Maliki hatte zuvor gesagt, das Protestlager an einer Autobahn nahe der Stadt im Westen von Bagdad sei von Al Qaida unterwandert worden.