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Richtfest in der Fabeckstraße

Rohbau und Dach des Neubaus für die Kleinen Fächer der Freien Universität und die Naturwissenschaftliche Bibliothek sind fertig

17.09.2013

Das Modell des Neubaus zeigt im Hintergrund die "Holzlaube", die sich rechts neben der "Silberlaube" befindet. Der Kirschbaumhain lädt Studierende und Wissenschaftler zum Verweilen ein.

Das Modell des Neubaus zeigt im Hintergrund die "Holzlaube", die sich rechts neben der "Silberlaube" befindet. Der Kirschbaumhain lädt Studierende und Wissenschaftler zum Verweilen ein.
Bildquelle: Häfner/Jiménez, Büro für Landschaftsarchitektur

Wo sich noch vor einem Jahr eine riesige Baugrube auftat, steht nun schon der fertige Rohbau.

Wo sich noch vor einem Jahr eine riesige Baugrube auftat, steht nun schon der fertige Rohbau.
Bildquelle: © Technische Abteilung der Freien Universität Berlin

In seiner Rede lobte der Kanzler der Freien Universität Peter Lange die Leistung aller Beteiligten: "Dass wir in unserem knappen Budget und im Zeitplan liegen und solche riesigen Fortschritte machen, macht uns glücklich."

In seiner Rede lobte der Kanzler der Freien Universität Peter Lange die Leistung aller Beteiligten: "Dass wir in unserem knappen Budget und im Zeitplan liegen und solche riesigen Fortschritte machen, macht uns glücklich."
Bildquelle: Juliane Küppers

Vor genau einem Jahr gähnte noch ein riesiger Schlund auf dem Gelände an der Dahlemer Fabeckstraße 23–25: Für das Bauvorhaben „Zusammenführung der Kleinen Fächer und Neubau Naturwissenschaftliche Bibliothek“ war am 29. August 2012 die Baugrube ausgehoben und der Grundstein gelegt worden. Nach nur etwa einem Jahr konnte am 16. September Richtfest gefeiert werden. Schon Ende 2014 sollen Studierende, Wissenschaftler und Mitarbeiter in dem neuen Gebäude lernen, forschen und arbeiten können. Der Präsident der Freien Universität Berlin, Professor Peter-André Alt, Universitätskanzler Peter Lange und die Verantwortlichen der Bauabteilung waren voll des Lobes für die hervorragende und zügige Arbeit der Handwerker.

Denn um diejenigen, die auf einer Baustelle selbst anpacken, gehe es bei einem Richtfest, betonte Uwe Meising, Leiter der Technischen Abteilung der Freien Universität. Traditionell werden bei dem Brauch auf der Baustelle alle am Bauprozess beteiligten Handwerker geehrt, die das Gebäude errichten. Im Fall des Neubaus für die Kleinen Fächer und die Naturwissenschaftliche Bibliothek sind inzwischen 30 Unternehmen aus ganz Deutschland beteiligt, wie die ANES Bauausführungen GmbH, die die Hauptverantwortung für den Rohbau trägt. Als Symbol für die Fertigstellung des Rohbaus und des Dachs wurde nach dem Zimmermannsspruch, mit dem weiterhin gutes Gelingen bei der Errichtung des Gebäudes gewünscht wurde, der Richtkranz aufgezogen.

Kleine Fächer mit großer Bedeutung

„Auf Ihre exzellente Bauleistung – und das, obwohl der Winter in diesem Jahr gefühlt bis zum Juni dauerte – sind wir stolz“, sagte Universitätspräsident Peter-André Alt. Und fügte ironisch hinzu: „Üblicherweise machen Großbauprojekte in Berlin nicht dadurch von sich reden, dass die Bauarbeiten zügig und kostenschonend vorangehen.“ Der Kanzler der Hochschule Peter Lange sagte: „Bei jedem Bauprojekt gibt es einen Kampf um Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Dass wir in unserem knappen Budget und im Zeitplan liegen und solche riesigen Fortschritte machen, macht uns glücklich.“

Weiterhin unterstrich Alt die Bedeutung des Neubaus für die Freie Universität: Die sogenannten Kleinen Fächer – wie die Altertumswissenschaften, die Fächer, die von der Japanologie bis zur Turkologie verschiedene Facetten Asiens erforschen, und Religionswissenschaften – würden große globale und historische Zusammenhänge vertreten. Nun könnten sie in einem zentralen Komplex und gruppiert um eine große Bibliothek noch besser kooperieren. Auch der Austausch der naturwissenschaftlichen Fächer werde durch die neue gemeinsame Bibliothek für die Fachbereiche Physik, Biologie, Chemie und Pharmazie sowie Mathematik und Informatik verstärkt.

Arbeiten und Entspannen am Kirschbaumhain

Der vollständig barrierefreie Neubau entsteht an der Fabeckstraße – dem ehemaligen „Obstbaugelände“ – und grenzt an die sogenannte Silberlaube. Die Erziehungswissenschaftliche Bibliothek, die derzeit saniert wird, wird mit dem neuen Gebäude verbunden. Das Architekturbüro Florian Nager aus München ließ sich bei seinem Entwurf von der Idee einer Campus-Universität leiten, die die Standortentwicklungsplanung der Freien Universität vorgibt. In dem energiesparenden Komplex arbeiten künftig Studierende, Wissenschaftler und Mitarbeiter verschiedenster Fachrichtungen neben- und miteinander.

Die Architekten greifen die modulare, zwei- bis dreigeschossige Bauweise der „Rost- und Silberlaube“ auf, die Fassade wird aus Holz und Glas bestehen. Um die zentrale Bibliothek mit Oberlicht gruppieren sich die Seminarräume und Hörsäle der 17 einzelnen Institute der Kleinen Fächer. Diese werden in den vier Gebäudeteilen Altertum, Vorderer Orient, Ostasien und Religion zusammengefasst, von denen jeweils zwei auf einer Etage liegen. Die Büros der Wissenschaftler und Mitarbeiter befinden sich in den Außenbereichen des Neubaus.

Doch nicht nur zum Arbeiten kommen Universitätsangehörige in Zukunft zum neuen Campus: Der neue Eingangsplatz an der Fabeckstraße – eine große Freifläche zwischen den Gebäudekomplexen – wird mit Zierkirschen bepflanzt und bietet auf Rasenflächen Platz zur Entspannung. Der Kirschbaumhain wird zudem von Sitzstufen eingefasst und mit Bänken ausgestattet. Wie in der „Rost- und Silberlaube“ werden im neuen Gebäude außerdem bepflanzte Höfe unterschiedlicher Größe angelegt und mit Sitzgelegenheiten ausgestattet.