Konsequenzen drohen

Polizei-Oberst wettert gegen die Impfpflicht

Salzburg
24.01.2022 08:00

Er war Personalchef der Salzburger Polizei, arbeitet mittlerweile im Innenministerium (BMI) in Wien. Nun könnte die Karriere von Oberst Manfred Scheinast aber bald vorbei sein. Der ranghohe Polizist stellte ein Video ins Internet - und rechnet darin mit der Regierung und ihren Corona-Maßnahmen ab. Das BMI droht mit Konsequenzen.

Das Internet-Video hat einen harmlosen und unauffälligen Titel. Seinem Protagonisten könnte der knapp 18-minütige Clip allerdings noch gehörige Probleme bereiten. Oberst Manfred Scheinast - langjähriger Salzburger Polizei-Personalchef - nutzt das Video zu einer Abrechnung mit der Bundesregierung und ihrer Corona-Politik.

Laut dem Oberst sei es Polizisten mittlerweile unmöglich, ihre freie Meinung zu äußern - ohne mit schwerwiegenden Folgen rechnen zu müssen. Viele würden daher schweigen. Denn: „Wer will es sich schon mit seinen Chefs verscherzen und der politisch vorgegebenen Meinung widersprechen?“

„Keine Impfquote rottet das Virus aus“
Scheinast selbst nimmt sich jedenfalls kein Blatt vor den Mund. Die Covid-Impfung sei für ihn der falsche Weg aus der Pandemie, schützt laut dem Oberst - entgegen der Meinung der Wissenschaft - nicht zuverlässig, „Keine Impfquote rottet das Virus aus“, laut sein Fazit. Und: „Ungeimpfte haben die Pandemie weder ausgelöst noch verlängert.“

Laut eigenen Angaben hat er bereits zweimal an den Anti-Corona-Demonstrationen in Wien teilgenommen. Er wünscht sich von der Polizei mehr Schutz der „sehr vielen friedlichen Demonstranten“.

Disziplinarrechtliche Konsequenzen drohen
Im Innenministerium kennt man das Online-Video bereits - und hat erwartungsgemäß keine Freude damit. Man prüfe derzeit dienst- und disziplinarrechtliche Konsequenzen gegen den Oberst, heißt es auf Anfrage der „Krone“. Und: „Weit mehr als 85 Prozent aller Polizisten im ganzen Land sind bereits gegen das Coronavirus geimpft.“

Gegen den Oberst gab es Mobbingvorwürfe
Oberst Manfred Scheinast gerät nicht zum ersten Mal in die Schlagzeilen. Gegen den früheren Salzburger Polizei-Personalchef wurden im Jahr 2018 Vorwürfe wegen Mobbings und Amtsmissbrauchs laut. Es gab eine Anzeige, die Staatsanwaltschaft fand aber keine strafrechtlichen Tatbestände. Er galt lange als enger Vertrauter von Ex-Landespolizeidirektor Franz Ruf. Dieser ist mittlerweile Generaldirektor für öffentliche Sicherheit.

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