Gerade einmal 1,28 Euro und mitunter sogar weniger bekommen die heimischen Bauern derzeit für ein Kilo Schweinefleisch bester Qualität auf dem Markt. „Die Preise waren schon im vergangenen Jahr tief, aber jetzt stürzen sie endgültig in den Keller“, bestätigt Thomas Achleitner, Landwirt aus Zarnsdorf im Bezirk Scheibbs, der bereits um die Zukunft seines Hofes bangt.
4500 bäuerliche Betriebe bedroht
Und er ist nicht der Einzige: „Wenn die Einnahmen weiterhin sinken und die Ausgaben steigen, stehen auf dem Schweinesektor in Niederösterreich viele der 4500 bäuerlichen Betriebe vor dem Aus“, berichtet Bauernbund-Direktor Paul Nemecek von einer alarmierenden Entwicklung.
Wenn die Schweinebauern nicht bald einen ehrlichen Preis für ihren Fleiß erhalten, werden viele das Handtuch werfen.
Paul Nemecek, Direktor NÖ-Bauernbund
Trübe Aussichten also, die auch den Konsumenten Sorgen bereiten müssen. Denn: Woher soll unser Sonntagsschnitzerl dann kommen?
Balance kann ins Wanken geraten
Nemecek weiß die Antwort: „Die Folge wären wohl Importe aus Ländern mit deutlich niedrigeren Produktionsstandards.“ Zwar könne heute noch garantiert werden, dass auf heimischen Höfen ausreichend Schweinefleisch produziert wird: „Aber bei weiteren Betriebsschließungen kann diese Balance ins Wanken geraten. Und am Ende bringt das unsere Selbstversorgung mit Schnitzerl und Co. ins Kippen“, malt der Bauernbund-Direktor ein finsteres Bild des künftigen Mittagstisches.
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