Bei Polizeieinsatz

22 Tote nach Schusswechseln in Rio de Janeiro

Ausland
25.05.2022 08:08

Bei einem Polizeieinsatz in einem Armenviertel von Rio de Janeiro hat sich die Zahl der Opfer erhöht. Brasilianische Medien berichten am Dienstag von mindestens 22 Toten. Mindestens sieben Menschen wurden verletzt. In ersten Berichten war noch von elf Toten die Rede gewesen. Brasilianischen Medienbericht zufolge wollten Polizeikräfte beim Einsatz die Bosse einer Verbrecherorganisation festnehmen, die sich in dem Viertel versteckt haben sollen.

Laut Augenzeugen war es im Armenviertel „Vila Cruzeiro“ zu heftigen Schusswechseln gekommen. Die Polizei wollte die führenden Mitglieder des Verbrecherkartells Comando Vermelho (Rotes Kommando) festnehmen, die sich im Norden von Rio de Janeiro versteckt haben sollen. 13 Gewehre, vier Pistolen und zwölf Handgranaten sowie eine große Menge Drogen seien sichergestellt worden, hieß es.

Bei ihrem Versuch, die Kriminellen festzunehmen, sind die Beamten laut eigener Aussage unter Beschuss geraten. Insgesamt wurden bei den Schusswechseln mindestens zwei Menschen getötet und mindestens fünf weitere verletzt. Zwölf der Todesopfer sollen laut Polizeiangaben Kriminelle gewesen sein. Zudem wurde versehentlich eine Bewohnerin des Slums getroffen.

Drogenhandel und Schutzgeld
Mächtige Banden ringen in den Armenvierteln der Stadt vor allem darum, die Kontrolle bei Drogenhandel und im Schutzgeldgeschäft zu haben. Vor ungefähr einem Jahr hatten Polizisten und Polizistinnen bei einer Razzia in Rio de Janeiro mindestens 28 mutmaßliche Mitglieder von Drogenbanden getötet.

In keinem anderen Land der Welt kommen bei Polizeieinsätzen so viele Menschen ums Leben wie in Brasilien. Im Vorjahr töteten Sicherheitskräfte in dem südamerikanischen Land mehr als 6000 Menschen, wie aus einem Gewaltmonitor hervorgeht, der vom Nachrichtenportal „G1“, dem Brasilianischen Forum für öffentliche Sicherheit und der Universität von São Paulo, betrieben wird.

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